Krebsforum

Onkologie: Kneipp gegen Krebs

2. Usedomer Werkstatt Onkologie:

Kneipp kontra Krebs vom 28.9. bis 8.10.2000 in Heringsdorf

von Wolfgang Schmidt

Die 2. Usedomer Werkstatt Onkologie Kneipp kontra Krebs war für die annähernd 100 Teilnehmer, Dozenten, Referenten und Betreuer aus ganz Deutschland, für die Veranstalter aus Greifswald und Heidelberg, Prof. Dr. Wolfgang Schmidt und Antje Reinhardt ein unvergessliches Erlebnis mit viel neuem Wissen, mit Üben und Praktizieren, mit Freude und Dank. So brachten es die vielen Betroffenen zum Ausdruck, die nach 10 Tagen Ostseeküste nur schweren Herzens die Insel Usedom verließen. Wie bereits im Vorjahr, stand das Erlernen und das Trainieren der Kneippschen Heilweisen in Vorträgen, Praktika und Seminaren im Mittelpunkt der Veranstaltung vom 28. September bis 8. Oktober 2000.

Im Festvortrag der Werkstatt würdigte der bekannte anthroposophische Arzt Dr. Karl Buchleitner das Lebenswerk des in Kroatien geborenen Begründers der Anthroposophie, Dr. Rudolf Steiner, anlässlich seines 75. Todestages. Auf ihn geht u.a. die Einführung von Viscum album, der Mistel, in die begleitende Behandlung des Krebspatienten zurück. Bis heute wirken in seinem Sinne Institute für heilpädagogische Therapieformen auf anthroposophischer Grundlage, auch Forschungs- und Produktionsstätten für pharmazeutische sowie land- und gartenwirtschaftliche Erzeugnisse.

Einen nachdenklichen Exkurs an den Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV. unternahm Prof. Schmidt in seinem Eröffnungsvortrag unter dem Thema Medizinische Arroganz/Arrogante Medizin. In traurig-heiterer Einstimmung der Teilnehmer gab der Veranstalter wieder, wie der Sonnenkönig auf Grund der medizinischen Lehrmeinung im 17. Jahrhundert lebenslang durch seine Leibärzte nicht behandelt, sondern misshandelt worden war. Doch vor dem Waschen hatte man Angst. Es bestand die Vorstellung, das Wasser könne über die Haut in den Körper eindringen.

Die grundsätzliche Bedeutung der Hydrotherapie nach Kneipp für den Krebspatienten unterstrich der Berliner Experte für Physikalische Medizin Prof. Dr. Conradi. Jahrzehntelange Erfahrungen haben gezeigt, dass unterschiedlich dosierte Wassertherapie in Form milder Reize durch Waschungen, Güsse, Wassertreten, über mittelstarke Reize durch Teilbäder, Rumpfwickel, Sauna oder starke Reize durch das Überwärmungsbad, den Vollguss oder die Ganzpackung die Befindlichkeit des Patienten, sein Lebensgefühl, die Selbstheilungskräfte zu fördern vermag. Die Dosierung der Reize ist in Abhängigkeit von der Aktualität des Grundleidens, der Belastbarkeit des Herz-Kreislauf-Systems, von der vegetativen Situation, von der tageszeitlichen Temperaturregulation durchzuführen - wo immer möglich, mehrmals täglich als milde Hydrotherapie, empfahl Prof. Conradi aus Berlin.

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Auskünfte erteilen:
Frau Willert: 038378/821 40,
Frau Reinhardt: 06221/47 06 37,
Prof. Dr. Schmidt: 0172/341 28 00
W. S. A. R.

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