HYPNOSE

Hypnotherapie bei Tumor-Erkrankung

von Agnes Kaiser Rekkas

Verbesserung der Lebensqualität ist Hauptziel unserer Intervention bei Menschen, die an einer der verschiedenen Formen von Krebs erkrankt sind. Wir können mit Hypnose das körperliche sowie seelische Allgemeinbefinden verbessern, schmerztherapeutisch beistehen und ebenso psychotherapeutisch arbeiten. Keinesfalls sollte die Betonung auf ,Heilung' liegen, auch wenn - je nach Krankheitsbild - die Option der Remission im Blickfeld bleiben sollte. Wir müssen uns eingestehen, dass gerade diese Erkrankung multifaktoriellen Ursachen und auch Prozessen unterliegt. Studien zum Thema ,Hypnose in der Onkologie' berichten international von guten Resultaten, wie einer durchschnittlich längeren Lebensdauer. Bislang liegen aber noch keine verlässlichen Daten vor. Meine ganz persönlichen und somit subjektiven Beobachtungen und Ausarbeitungen, die einigen Menschen auf jeweils sehr individuelle Weise geholfen haben, biete ich als Konzept an, das im Sinne eines Therapieplanes individuell zugeschnitten werden kann.

Anleitung für die Selbsthypnose (zweimal 10 - 15 Min., möglichst zu festgelegten Zeiten)

- Optische Konzentration auf einen Punkt (Augenfixation)

- Wahrnehmen des Atemrhythmus zur Beruhigung und Zentrierung

- Verlangsamen der Ausatmung zur vegetativen Umschaltung auf Ruhe und Entspannung

- Schließen der Augenlider

- Im Stillen langsam von 1 bis 10 (20) zählen und beim Ausatmen denken: `Ich lasse los ..., ich entspanne mich ...'

- Vertiefen der Hypnose durch Handlevitation

- Einen sicheren und schönen Ort auffinden, an dem man mit sich selbst zufrieden ist und an dem ,die Uhren anders gehen'.

- Dort das Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Friedlichkeit empfinden und durch Zusammendrücken von Daumen und Zeigefinger einer Hand ,verankern'

- Innerlich evtl. eine vorher formulierte Suggestion aussprechen, sich dem erkrankten Organ zuwenden, in Vorstellung den Körper frei bewegen oder in sich hineinhorchen

- Ein Bild von der Zukunft nach Erreichen des Therapiezieles visualisieren

- Eine posthypnotische Suggestion aussprechen (z.B. Andauer des positiven Effektes oder therapeutische nächtliche Träume)

- Jeweils beim Einatmen (zur Energie-Anreicherung) zurückzählen von 10 (20) bis 1, um die Hypnose zu beenden

- Abschließen der Hypnose mit Durchspannen des Körpers (zur Stabilisierung der orthostatischen Druckverhältnisse) und Öffnen der Augen

- evtl. Tagebucheintrag

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Literatur:
Alman, B. M. u. P. T. Lambrou (1996): Selbsthypnose. Ein Handbuch zur Selbsttherapie. Heidelberg (Carl-Auer-Systeme).
Barber, J. (ed.) (1996): Hypnosis and suggestion in the treatment of pain. A clinical guide. New York/London (W. W. Norton).
Bongartz, W. (1990): Hypnose und immunologische Funktionen. In: D. Revenstorf (Hrsg.): Klinische Hypnose. Heidelberg/Berlin (Springer).
Cheek, D. B. u. Rossi, Ernest L (1988): Mind-Body Therapie, Methods of Ideodynamic Healing in Hypnosis
Cheek, D. B. (1994): Hypnosis, The Application of Ideomotor Techniques (Allyn and Bacon)
Gilligan, St. (1991): Therapeutische Trance. Das Prinzip Kooperation in der Ericksonschen Hypnotherapie. Heidelberg (Carl-Auer-Systeme).
Hasenhündl-Vecsei, M., 1998, Studie zu Hypnose und Immunsystem am AKH Wien
Henning, J. (1998): Psychoneuroimmunologie. Gesundheitspsychologie (9) (Hogrefe)
Kaiser Rekkas, A. (1998): Klinische Hypnose und Hypnotherapie, praxisorientiertes Lehrbuch für die Ausbildung. (Carl Auer).
Klußmann, Rudolf (1988) Psychosomatische Medizin. Berlin, Heidelberg New York (Springer)
Klußmann, Rudolf (1999) Aktueller Konflikt und Körperkrankheit. Wiener Medizinische Wochenschrift, Jahrgang 149, Heft 11, S. 318-322 Lazarus, Arnold, (1993): Innenbilder, Imagination in der Therapie u. als Selbsthilfe (Pfeiffer)
Meares, A. (1985): A form of intensive meditation associated with the regression of cancer. Melbourne.
Rossi, Ernest L. (1991): Die Psychobiologie der Seele-Körper-Heilung. Essen (Synthesis).
Stierlin, H. u. Grossarth-Matricek, R. (1998): Krebsrisiken - Überlebenschancen, Wie Körper, Seele und soziale Umwelt zusammenwirken (Carl Auer).

Literaturempfehlung:
Helm Stierlin u. Ronald Grossarth-Maticek: "Krebsrisiken - Überlebenschancen", 1998, Carl Auer Systeme,
Agnes Kaiser Rekkas: "Klinische Hypnose und Hypnotherapie, praxisbezogenes Lehrbuch für die Ausbildung", 1998, Carl Auer Systeme
Agnes Kaiser Rekkas: "Die Fee, das Tier und der Freund - Hypnotherapie bei psychosomatischen Krankheitsbildern", erscheint April 2001, Carl Auer Systeme

CD's von Agnes Kaiser Rekkas:

I. ,Wie von Zauberhand' - Therapeutische Hypnose-Anleitungen (1999), Carl Auer Systeme Die ,Fünf-Sterne - Empfehlung' der Deutschen Schmerzhilfe e. V.:

II. ,Seifenblasen' Hypnotherapie bei psychosomatischen und Tumorerkrankungen (2000), Carl Auer Systeme
Vier hypnotherapeutische Anleitungen für psychosomatische Krankheitsbilder

Inhalt:
1. Sonnenstrahldusche, Energie, Halt und Standsicherheit, 13,5 min. Die "Sonnenstrahldusche" füllt das Gefäß des Körpers mit goldfarbener Energie, wonach die Seele neue Freiräume erobern kann.
2. Lichtersee, heilendes Licht und Versprechen an den Körper, 19 min. Der See in Form des eigenen Körpers wird liebevoll ins Licht gesetzt, er wird zum "Lichtersee". Der Körper erhält ein Versprechen, das ihn entlastet und heilende Arbeit ermöglicht.
3. Der magische Schwamm, Klärung und innere Freiheit, 22 min. Während tiefer Hypnose saugt die Fee mit dem "Magischen Schwamm" bei ihrer Reise durch den Körper alle Krankheitstoffe auf. Sie verwandelt diese in "Seifenblasen ..., doch diese entgehen ihrem Seifenblasenschicksal nicht!"

III. ,Der tropische Wasserfall' - tiefe Hypnose zur Förderung der Abwehrkräfte, für erholsamen Schlaf und therapeutisches Traumgeschehen (2001)
Drei hypnotherapeutische Anleitungen CD I und II sind über den Buchhandel zu beziehen, alle drei CD's aber auch direkt über die Autorin.

Anschrift der Verfasserin:
Dr. rer. biol. hum. Agnes Kaiser Rekkas
Deutsche Gesellschaft für Hypnose (DGH), Ausbildungszentrum Süd
Chorherrnstr. 4
81667 München
Tel.: 089-448 40 25
Fax: 089-48 999 748
E-Mail:Agnes.Kaiser-Rekkas@t-online.de

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