FACHFORUM

Gibt es einen Krebstest aus Blut und Urin?

von Hermann Massinger

In der Praxis tritt immer wieder die Frage von Patienten auf, ob man aus dem Blut nicht eine Frühest-diagnose auf Krebserkrankungen machen könne.

Die Antwort wird in aller Regel NEIN lauten müssen, da bisher bei Vor- oder Frühstadien nur indirekte Zeichen aus den Körpersekreten nachweisbar sind. In neuerer Zeit ist aber hier eine Änderung abzusehen, wobei die finanziellen Ressourcen im Gesundheitssystem beachtet werden müssen.

Der genaueste Test ist der indirekte oder direkte Nachweis von Tumorzellen oder deren Derivate im Blutserum, z.B. mittels Heparinvollblut auf Cytokeratin oder die Plasmapherese mit Zellzüchtung, einschl. DANN-Bestimmung. Diese sehr zeitaufwendigen und teuren Tests werden in verschiedenen Großlabors inzwischen kommerziell angeboten. Die Problematik scheint hier vor allem die aufwendige Suche nach dem noch extrem kleinen Tumor-Herd zu sein, außerdem ist bisher nicht schlüssig bewiesen, dass Tumorzellen im strömenden Blut auch tatsächlich bereits Ausdruck eines Tumorleidens sind. Das Problem für den Betroffenen beginnt ja erst bei der Angiogenese, dem Anschluss des entarteten Zellklumpens an die Blutbahn.

Dieses Problem kann möglicherweise durch die zusätzliche Bestimmung von p 53 Mutationen, bzw. p 53 Antikörper und cerb-neu Onkogen Messung im Serum erhärtet werden. p 53 ist für die Kontrolle der Zellteilung und die Induktion der Zellapoptose verantwortlich. Gesichert ist allerdings bisher nur bei Erhöhung beider Parameter eine schlechtere Prognose der Tumorkrankheit wahrscheinlich auch die verminderte Responderrate auf Chemotherapie. Diese Fragen bedürfen vor dem routinemäßigen Einsatz erst der evaluierten Klärung.

Neuer Universalkrebstest:?

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Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Hermann Massinger
Gernerstraße 27
80638 München
Tel.: 089/ 15 44 06
Fax: 089/ 15 78 07 28

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