FACHFORUM

"Therapie mit fermentaktiven Lösungen"

Selektive Isotherapie und Immunreaktion

Dr. Gisela Rödl-Linder/Dr. Silvia Díaz Himiob

Einleitung

Der Ursprung der Therapie, mit der sich dieser Artikel beschäftigt, geht auf Forschungsarbeiten der Schweizer Ärzte E. und R. Abderhalden zurück. Sie entwickelten eine diagnostische Methode, bei der Blutserum des Patienten auf Gewebsmazerate verschiedener tierischer Organe aufgetragen wird, wodurch die Farbveränderung eines Indikators hervorgerufen und damit auf Präsenz und Intensität einer Störung im entsprechenden Organ des Patienten hingewiesen wird. Der Farbumschlag wird durch spezifische "Abwehrfermente" (enzymatische Immunfaktoren) ausgelöst, die sowohl im Serum als auch im Urin des Patienten vorkommen (1,2,3). Der luxemburger Arzt H. Cement setzte diese "Fermente", Jahrzehnte später, in einem Tropenkrankenhaus in Afrika, therapeutisch ein (4,5). Dabei injizierte er bestimmte Verdünnungen des Mazerats der Enzyme intrakutan. Clement geht davon aus, dass diese Enzyme nicht das Ergebnis eines pathologischen Geschehens - wie von den Brüdern Abderhalden angenommen - sondern dessen Ursache darstellen. Während der letzten fünf Jahre hat sich die Biologin und Heilpraktikerin G. Rödl-Linder bemüht, die Arbeiten von Clement fortzusetzten und weiterzuentwickeln, zuerst in Deutschland und zur Zeit in Südamerika. Unter der Bezeichnung FASTherapy (Ferment Active Solutions Therapy) untersucht sie die Wirksamkeit der enzymaktiven Lösungen bei einer grossen Anzahl von pathologischen Geschehen (6). Die Ergebnisse sind beachtlich und Einzelheiten werden in den entsprechenden Veröffentlichungen erläutert (6,7).

Das Wirkungsspektum dieser Therapie ist sehr breit. Ausserdem handelt es sich zugleich um eine individuelle sowie auch kausale Behandlung. Obwohl Clement nicht an Homöopathie interessiert ist, geht er davon aus, dass rezidivierenden Infektionskrankheiten, ausser dem Vorhandensein eines Erregers, noch eine andere Komponente zugrunde liegt: der individuelle Zustand des Immunsystems, der sich durch die genannten Enzyme manifestiert. Im homöpatischen Sinn sind dies Erkrankungen des "Terrains ". Wegen des individuellen Wirkungsmechanismus dieser Behandlungsmethode, deren Ausgangsstoff aus Körperflüssigkeiten des einzelnen Patienten gewonnen wird, kann man sie als Isotherapie bezeichnen. Da dabei zudem eine spezifische Fraktion (enzymatische Immunfaktoren) zum Einsatz kommt, handelt es sich um eine selektive Isotherapie.

Dabei werden (nicht homöopathisch potenzierte!) Verdünnungen injiziert, die man aus dem Extrakt einer Körperflüssigkeit herstellt, im Allgemeinen aus dem Urin des Patienten.

Zusammenfassung
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Literatur
(1)Ostermann: Diagnostisch-therapeutisches Handbuch der Ars Medici, ed. 8, 1948, p. 120.
(2)Ammon, R. & Dirscherl, W.: Fermente, Hormone, Vitamine, ed. 2, Georg Thieme Verlag Leipzig, 1948, p. 131.
(3)Abderhalden, R.: Ergebnisse der Enzymforschung Band 11, Akad. Verlag Geest & Portig, 1959, pp. 13-15.
(4)Clement, H.M.: Sur les solucions á activité enzymatique et leur action en therapeutique lépreuse. Thèse Institute de Médicine Tropicale, 1958.
(5)Clement, H.M.: Über fermentaktive Lösungen und deren Wirkung in der Therapie, Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren, 4 / 1987, pp. 306-331.
(6)Rödl-Linder, G.: Erfahrungen mit fermentaktiven Lösungen nach Clement, Naturheilpraxis, 10/1998, pp.1638, 1639.
(7)Rödl-Linder, G., Fermentaktive Lösungen in der Anwendung bei HIV-positiven Patienten, Naturheilpraxis, 3/2000, pp. 469-475.

Anschrift der Autorin:
Dr. Gisala Rödel-Linder
Res. Terrazas de Sebucan
Apto.PH 3, TorreC, Urb. Sebucan
Caracas, Venezuela
Kontakt: Tel. 00 54 - 14 - 2 32 44 96
E-Mail: dragisela@hotmail.com



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