HAUT

Systematik der Hauterkrankungen

von Denise Quitterer und Susanne Krell

Abb. 1.:
3-Dimensionales
Schnittbild der Haut

1. Struktur und Differenzierung der Haut

Die Haut stellt die äußere Begrenzung desMenschen zu seiner Umwelt dar. Mit einer Gesamtfläche von 1,5 - 2m2 überzieht sie den Einzelnen. Sie wiegt zwischen 3,5 kg und 10 kg und ist damit eines unserer größten Organe. Die Epidermis, die oberste Lage, ist ein mehrschichtiges, verhorntes Plattenepithel, dessen Dicke in Abhängigkeit von Lokalisation, Alter und Geschlecht zwischen 30 und 300 mm variiert. Die Hauptzellpopulation sind die Keratinozyten. Daneben sind Merkel-Zellen, Melanozyten, Langerhans-Zellen und Lymphozyten in wesentlich geringerer Zahl vorhanden. Zusätzlich kommen Nerven vor, jedoch keine Blutgefäße. Die Versorgung erfolgt durch Diffusion aus der darunter liegenden gefäßreichen Dermis.

Dermis und Epidermis sind miteinander dreidimensional verzapft. In die Dermis ragen die epidermale Reteleisten hinein und bindegewebige dermale Papillen liegen dazwischen.

Im histologischen Aufbau können mehrere Schichten voneinander abgegrenzt werden.

Das sogenannte Stratum basale ist eine Schicht kubischer Zellen mit großen Kernen und verhältnismäßig wenig Zytoplasma. Diese Zellen werden auch Basalzellen genannt.

Darüber befindet sich das vielschichtige Stratum spinosum, in welchem die Keratinozyten größer und polygonal werden und sich in höheren Schichten abgeflacht darstellen. Untereinander durch viele stachelige Interzellularbrücken verbunden, heißen diese Zellen auch Stachelzellen. Eine Verbreiterung, vornehmlich im Stratum spinosum wird als Akanthose bezeichnet.

Das Stratum granulosum mit seinen Körnerzellen kann eine bis mehrere Schichten ausbilden. Die Körnerzellen enthalten basophile Keratohyalingranula und sind deutlich abgeflacht. Hypergranulose ist eine Verbreiterung im Bereich des Stratum granulosum.

Es schließt sich nun das Stratum corneum an, bestehend aus ganz flachen, fest gepackten, kernlosen Hornzellen, die dicht gefüllt sind mit Tonofilamenten und einer amorphen Matrix. Die Dicke dieser Schicht beträgt zwischen 8 - 13 mm.

Die Epidermis ist ein klassisches Proliferationsgewebe, das heißt, sie unterliegt einer dauernden Erneuerung. Die Mitosen erfolgen im Stratum basale. Unter gesetzmäßiger Veränderung ihrer Struktur durchwandern die Keratinozyten die suprabasalen Schichten bis zum Stratum corneum. Diese komplexen Vorgänge werden terminale epidermale Differenzierung genannt. Die Turn-over-Zeit beträgt vier Wochen. Die Regulationsmechanismen der Epidermopoese und Differenzierung sind noch nicht vollständig bekannt. Es ist jedoch sicherlich ein komplexes Zusammenspiel von Dermis und Epidermis.

Die Basalmembranen kontrollieren als Grenzmembranen den Austausch von Zellen und Molekülen. Sie spielen auch bei Wundheilungsprozessen und bei der Tumorinvasion und -metastasierung eine wichtige Rolle.

...

Literaturangaben:

Fritsch- P (1999) Dermatologie und Venerologie, 4. Auflage, Springer Verlag Herold- G (1999) Innere Medizin Jung- EG (1998) Dermatologie, 4. Auflage, Thieme Verlag Rassner- G (1997) Dermatologie-Lehrbuch und Atlas, 5. Auflage, Urban+Schwarzenberg Bildquellen:
Abb. 1-3: aus: www.medcom.ch

Abb. 4-9: aus: Internet-Atlas Dermatalogy der University of Iowa (1996)

Anschrift der Autoren:
Susanne Krell, Denise Quitterer
Burgkmairstr. 56
80686 München

weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis 1/2001

Naturheilpraxis 1/2001