von H. Kreher, B. Rupprecht
Die Zahl der Patienten mit Erkrankungen des Bewegungsapparates nimmt täglich zu und der Heilpraktiker ist oftmals der letzte Anlaufpunkt einer langen Odyssee von Arztbesuchen und Therapien.
Gerade der sehr großen Erwartungshaltung des Patienten gegenüber dem Heilpraktiker, steht der nüchterne Gedanke, einem arthrotischen Kniegelenk doch nur beschränkt helfen zu können. Das dem nicht so ist, konnte in der letzten Zeit bewiesen werden, wenn wir verschiedene vorhandene Therapieverfahren synergistisch zu einem Konzept verbinden, ist eine deutliche Besserung mit Wiederherstellung der aktiven Lebensqualität festzustellen.
Relevante Anatomie: Das Knie wird aus Strukturen von unterschiedlichen Gewebetypen gebildet, Knochen, Knorpel und Menisken, Muskeln mit sehnigen Ansätzen sowie Bändern.
Wir finden als Gelenkpartner den distalen Femur mit seinen beiden Gelenkflächen (Condylus lat. und med. femoris), den proximalen Anteil der Tibia, der durch die beiden Menisci getrennt wird sowie die Patella, die mit ihrer Dreiecksform dem Femur vorsteht.
Der Knorpel: Der Gelenkknorpel ist ein gefäß- und nervenfreies Stützgewebe, das die Enden der Knochen bedeckt. Der organische Teil besteht aus einem Kollagenfasergerüst (ca. 50 %) und Proteglycane (ca. 30 %) sowie Wasser. All dies bezeichnet man als Knorpelmatrix. Innerhalb dieser Knorpelmatrix finden sich die Chondrozyten, die Typ-2-Kollagen und neue Proteglycanmoleküle synthetisieren. Durch die Membrana synovialis wird die sog. Gelenkschmiere gebildet, die den Knorpel durch Diffusion ernährt. Sie enthält unter anderem 2 Wirkstoffe (Glucosamin- und Chondroitinsulfat) auf die später noch eingegangen wird. Der wesentliche Anteil ist jedoch die Hyaloronsäure die eine reibungslose Gleitbewegung im Gelenk ermöglicht.
Das Kniegelenk wird durch eine Reihe von Bändern, Sehnen und Muskulatur gestützt und geführt. Durch die stabilisierenden Komponenten ist erst eine zielgerichtete Bewegung möglich.
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Naturheilpraxis 11/2000