Aus fernen Ländern

Erleuchtung und Gesundheit garantiert

Geistige und körperliche Fitness im asiatischen Urlaubsparadies

von Petra Eder

Spiritualität und Gesundheit in Thailand

Thailand, auch "Land des Lächelns" genannt, präsentiert sich als Urlaubsparadies: Zahlreiche Badestrände mit malerischer Palmenkulisse im Süden und abenteuerlichem Regenwald im Norden, eine Vielfalt an exotischen Früchten und die leckere asiatische Küche, riesige Einkaufszentren und die sprichwörtlich freundlichen Menschen garantieren Erholung und Vergnügen. Seit 10 Jahren bereise ich Thailand und wurde Zeugin einer enormen Veränderung: vom Entwicklungsland zum Tigerstaat, später Krisenstaat und jetzt auf dem Wege der Konsolidierung. Im Zuge der Globalisierung und Kommerzialisierung verlieren die Großstädte und Touristenzentren immer mehr ihre lokale Identität und passen sich den westlichen Bedürfnissen an, sei es nun im Unterhaltungsbereich oder mit internationalen Restaurant- und Konsumketten wie McDonald, Pizzahouse, Armani. Thailand ist ein Land im Wandel, eine lebendige Mischung von Altem und Neuem. Die Lebensstile der Bevölkerung und der Generationen driften auseinander: Während ein Teil - vornehmlich die Jugend - sich an westlichen Vorbildern und Idolen orientiert, leben andere noch in alten Traditionen und Strukturen.

Das Leben in Bangkok, der Hauptstadt Thailands, gleicht einem Hexenkessel: Hier leben 10 Millionen Menschen auf einer Fläche, die kleiner ist als das Saarland. Das Stadtbild beherrschen Hochhäuser, sechsspurige Stadtautobahnen und die neue Hochbahn "Skytrain". In Bangkok bleibt kein Wunsch unerfüllt; alles ist hier zu haben: von der Schweinshaxe bis Sushi, von der imitierten Luxusmarke bis zum Original, das asiatisch bunte, hektisch, laute Chinatown oder das wohltemperierte, luxuriöse Shoppingcenter. Das "alte Thailand" wird lebendig beim Beobachten der alten Menschen, bei religiösen Zeremonien und im Alltagsleben jenseits der Touristenzentren. Geselligkeit und Gemeinschaft sind hohe Werte im thailändischen Alltag. Für mich immer wieder erstaunlich, wie liebevoll und selbstverständlich Kinder ins Alltagsleben der Eltern integriert werden; es ist immer Zeit für ein Spiel, einen Scherz oder auch mal ein klares Wort. Die Geschäfte sind von morgens bis spät abends geöffnet, Arbeitszeit ist somit auch Lebenszeit: Zeit für ein Nickerchen, den Plausch mit der Nachbarin oder ein Spiel mit dem Arbeitskollegen. Im Alltagsgeschehen entdeckte ich eine"asiatische" Variation des Spiels Dame: einfach und schnell ein Spielfeld mit Kreide zeichnen und Kronkorken als Spielfiguren benutzen. Hektik, laute Worte und schlechte Laune sind, abseits der Business- und Touristenzentren, selten zu finden. Sogar bei unwirtlichen Lebensbedingungen, wie Lärm und Schmutz, sitzen Menschen zusammen, reden und essen.

Parallel zum Schwund der traditionellen Lebensweise sorgt der Fortschritt für eine neue und "bessere" Lebenswelt: Ein modernisierter Fuhrpark sorgt für eine "bessere" Luft, nur die alten Motorradtaxis "tuck-tuck" rattern und stinken wie eh und je. Abends vergnügen sich die Menschen in Recreationparks mit Aerobic, Jogging, Jazztanz und Football. McDonald etabliert sich als Treffpunkt und Gourmet-Tempel der Jugend. Asien lebt im Zeitalter des beschleunigten Wandels, und für mich als Europäerin ist es unglaublich, mit welcher Geduld und welchem Gleichmut diese Menschen ihre Lebenswelt - sei es nun räumliche Enge, Armut, Umweltverschmutzung oder Lärm - ertragen. Vielleicht liegt der Schlüssel dazu in der asiatischen Lebensphilosophie und Lebensweise. Der östliche Kulturkreis betrachtet Gesundheit ganzheitlich, als eine Balance von Körper, Energie und geistigem Bewusstsein. Gesundheit ist in der asiatischen Kultur gleichzusetzen mit Lebensenergie (Prana). Diese Lebensenergie wird sowohl beim Atmen als auch mit der Nahrung aufgenommen und über ein Netz von Energielinien, der Prana-Nadis, wird der Mensch mit dieser Energie versorgt.

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1 Buchtips:
- Barbara Temelie "Die Ernährung nach den 5 Elementen" Joy Verlag
- Ted Katechuk "Das große Buch der chinesischen Medizin" Heine Verlag

2 Literatur zum Thema:
- Renate Krakov "Traditionelle Thai-Massage. Körper - Geist - Seele." Kolibri-Verlag
- Helene Kopatszk "Thai-Massage. Hilfe bei Kreuzschmerzen, Stress, Schlaflosigkeit, Verspannungen, Kopfschmerzen und Stoffwechselerkrankungen." Kneipp-Verlag
Auch in Deutschland gibt es unterschiedliche Angebote spiritueller Art. Information erhalten Sie u.a. bei folgenden Adressen:

- Buddha-Haus in Oy-Mitterberg (08376/502), E-Mail: Buddha-Haus@t-online.de
- Seminarhaus Engl e.V. für buddhistisches Leben und Handeln, 84339 Unterdietfurt (08728/ 616)

Anschrift der Verfasserin:
Petra Eder
Prinzenstr. 43
80639 München
Tel. 089/ 173 192 86

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