FACHFORUM

Homöopathische Impfung???

von Helmtrud Harnack

In der gesamten Impfdiskussion wird seitens der Naturheilkunde immer wieder von der Möglichkeit einer homöopathischen Impfung gesprochen, sowohl von Ärzten als auch Heilpraktikern, auch klassische Homöopathen. Schon das Prinzip der Homöopathie läßt eine solche Aussage nicht zu, auch wenn Nosoden eingesetzt werden. Das RKI und die DHU, Deutsche Homöopathische Union, haben bereits vor Jahren darauf hingewiesen. Die DHU als der wohl größte Hersteller klassischer homöopathischer Mittel hat sich von solchen Aussagen distanziert.

Wichtig ist zum Verständnis für diese Aussage, dass man sich die Wirkung, das pathophysiologische Geschehen bei einer Impfung und das Ziel einer Impfung vor Augen hält, sowohl zur aktiven als auch passiven Impfung. Bei einer aktiven Impfung werden je nach Impfstoff veränderte lebende abgeschwächte künstlich gezüchtete Viren oder abgetötete künstliche Viren, Teile von Viren, Toxine z.B. von Bakterien, entsprechend der neuen Impfstoffgeneration Gen-Partikelchen in den Körper eingeführt, meist durch Injektionen. Diese Bestandteile sind Fremdeiweiße für den Körper, die gewollt eine kleine Krankheit erzeugen, gegen die der Körper dann Antikörper bilden soll. Die Hypothese ist, dass der Körper durch die Impfkrankheit Gedächtniszellen bildet, die dann reagieren sollen, wenn humanpathogene Wildviren oder humanpathogene Bakterien durch Infektion in den Körper kommen, dass die Krankheit dann nicht ausbrechen oder nicht so stark ausbrechen soll.

Eine humanpathogene Mikrobe wie ein Virus oder Bakterium lebt in der Natur in seinem Reservoir und benötigt zum Teil einen Wirt, um zu überleben. Ein FSME-/Zeckenvirus benötigt z.B. die Zecke, ein Gelbfiebervirus eine Mücke, verschiedene Viren wie Masern- oder Pockenviren benötigen Nagetiere und sie leben dort gut, ohne krank zu machen. Für die Wirte sind diese Viren wie eine Schutzpolizei. Das Tetanusbazillus lebt z.B. im Staub und Erdboden. Dringt nun ein Lebewesen in den Lebensraum dieser Tiere ein und fühlen sich die Tiere bedroht, so stechen z.B. Mücken, von Nagetieren springen Viren auf andere Lebewesen um und infizieren sie, machen den fremden Wirt krank, indem sie sich dort zum eigenen Überleben vermehren. Bestimmte Viren sind für den Menschen krank machend, humanpathogen, während andere Viren, z.B. Adenoviren den Menschen nicht schaden müssen. Bei einer großen Schürfwunde der Haut kann das Tetanusbazillus mit dem Menschen in Berührung kommen, oder umgekehrt der Mensch mit dem Bazillus. Der Mensch ist nicht die natürliche Lebensumgebung, so wehrt sich das Tetanusbazillus und bildet Toxine im Menschen. Ähnlich verläuft es bei Diphtherie, obwohl es dort sowohl pathogene als auch apathogene Keime gibt. Auch nicht alle Zecken sind infektiös. Eine aktive Impfung soll eine vorbeugende Maßnahme für eine Krankheit sein.

Bei einer passiven Impfung werden ebenfalls Fremdeiweiße, bereits Antikörper in den Körper gespritzt, die gezüchtet wurden. Diese speziellen Abwehrstoffe nennt man Immunglobuline. Das bekannteste Immunglobulin ist wohl das Immunglobulin vom Tetanusbazillus Clostridium tetani. Diese künstlichen Immunglobuline sollen den kranken Körper in einer Notsituation unterstützen, bis sich dieser selbst Immunglobuline zur Abwehr gebildet hat.

In der Homöopathie wird dem Körper Arznei meist von Pflanzen gegeben, die bei einer Vergiftung ähnliche Symptome zeigen wie sie bei einem bestimmten Krankheitsbild aufgetreten sind. Die homöopathische Arznei hat in niederen Potenzen noch nachweisbare Bestandteile der Urtinktur, in höheren Potenzen wirkt die Energie, die bei der klassischen Herstellung in die Trägersubstanz geschüttelt wird und die den Körper zur Aktivität zur Heilung anregt. Beim richtigen homöopathischen Arzneimittel für eine Krankheit kann und führt die homöopathische Arznei zur Heilung. Wird sie z.B. zu lange gegeben, so kann eine Arzneimittelprüfung hervorgerufen werden, d.h. dass sich dann Symptome von speziellen Vergiftungen zeigen können, ohne eine Vergiftung hervorzurufen. Die ganz vereinfachte Darstellung des Wirkprinzips der homöopathischen Arzneimittel soll hier nur zum Verständnis für Laien angeführt werden, Homöopathen mögen dies bitte nachsehen.

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Anschrift der Verfasserin:
Helmtrud Harnack
Heilpraktikerin
Nimmerfallstr. 6
81245 München.

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