von Jochen Schleimer
70 % der Bevölkerung in Industrienationen leiden mehr oder weniger regelmäßig unter Kopfschmerzen. Wiewohl ähnlich in der Leidensintensität kann das Symptom "Kopfschmerz" einer Vielzahl von ätiologisch und pathogenetisch verschiedenen Krankheiten zugeordnet werden.
Kopfschmerz: (engl.) headache, cephalgia; Cephalgia, Cephalaea; ätiol. Einteilung: 1. Migräne* ohne u. mit Aura; 2. Spannungskopfschmerz*; 3. Cluster*-Kopfschmerz; 4. org. bedingter K. bei Subarachnoidalblutung, Arteriitis temporalis, Apoplexie, intrakranieller Raumforderung (z.B. Hirntumoren, intrakranielles Hämatom, Hirnabszeß), Liquorzirkulationsstörungen z.B. bei Liquorunterdrucksyndrom, Hydrozephalus), Infektionskrankheiten (z.B. Enzephalitis, Meningitis), Schädelhirntrauma, Wirbelsäulenaffektionen, Allgemeinerkrankungen (z.B. Hypertonie), Augenerkrankungen (z.B. Glaukom, Ametropie), Hals-Nasen-Ohren-Erkr. (z.B. Otitis, Stenosekopfschmerz); 5. Gesichtsneuralgie*; 6. Dentalgie*; 7. medikamentös od. toxisch bedingt (z.B. Analgetika-K., durch Methanol, Kohlenmonoxid u.a.).
Innerhalb der Kopfschmerzerkrankungen nimmt die Migräne eine Sonderstellung ein: Sie wird viel zu häufig diagnostiziert; therapeutische Erfolge beruhen oft auf einer falsch gestellten Diagnose. Eine falsche Diagnose führt oft zu einer Therapie mit Mutterkornpräparaten, die zwar therapeutisch unwirksam sind, im Körper jedoch akkumulieren und zu einem Ergotamin-Kopfschmerz führen. Das war in der Vergangenheit vor der Einführung der modernen Migränemittel recht häufig und trug zur Erweiterung des Arzneimittelbildes von Secale bei.
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Literaturverzeichnis:
Anschrift des Verfassers:
Dr. Jochen Schleimer
Waltramstr. 3
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Naturheilpraxis 6/2000