IAN - Internationale Akademie für Naturheilkunde geht mit Schwung in das kommende Jahrtausend

von Josef Karl

Über die Anfang Februar stattgefundene Tagung in St. Moritz-Bad soll auch dieses Jahr wieder berichtet werden. Mit über 60 Teilnehmern ist diese Fortbildungswoche sehr beliebt, der kollegiale Austausch harmonisch.

U. von Heimendahl sprach mit vorzüglichem Bildmaterial über den Zusammenhang zwischen allergischen Reaktionen und dem tuberkulinischen Erbgut. Josef Karl hatte sich zu dieser Milleniumstagung vorgenommen, vom Praxisalltag etwas abzurücken und machte einen Diavortrag "Das Auge in der bildenden Kunst". Kollege R. Goebel hielt einen sehr übersichtlichen Vortrag über Augenakupunktur und W. Brendle sprach über den Tinnitus und seine Therapiemöglichkeiten. Für das Thema Milchsäure gibt es wohl niemanden kompetenteren als das Ehepaar Prahm aus Norddeutschland, die Einblick gaben in neue Injektionsmöglichkeiten mit Lactopurum Pflüger und über den von ihnen entwickelten Milchsäureblutgerinnungstest. Th. Beck als junger Nachwuchsreferent stellte Möglichkeiten mit der Ozontherapie vor, Koll. H. Trautmann referierte über das Immunsystem des Darms und schließlich gab G. von Hannover einen Einblick in die Therapie des Lymphsystems. Auch konnte dieses Jahr wieder der bekannte Paracelsus-Autor Dr. phil. P. Meier gewonnen werden mit einem halbtägigen Referat "Amulette - ihre Symbolik und Heilbedeutung".

Der Präsident der IAN, Heilpraktiker Norbert Schönach, hielt zum Abschluss eine viel beachtete Rede. Er setzte vier Leitmotive und brachte diese zu den vier Elementen der Heilkunde in Beziehung, jene, die für die Zukunft eine maßgebliche Rolle spielen sollten:

1. Die Tradition, dem Element Erde beigeordnet. Verlust von Tradition bedeutet Verlust des Bodenständigen, des Überlieferten, ohne dass Zukunft schwer zu gestalten ist. Insbesondere gelte dies für die Naturheilkunde.

2. Inspiration, dem Element Feuer symbolisch zu vergleichen: plötzliche Eingebung, Erleuchtung und zündende Idee. Der Mensch sei gehalten, nicht nur nach der Ratio zu entscheiden und zu handeln, vielmehr offen zu sein, was auch vom Göttlichen ihn erreichen könne.

3. Die Innovation, mit dem Wasser vergleichbar, bedeute, dass man zu Veränderungen bereit sei und in Fluss bleibe: Entwicklung von Neuem, in unserem Fall der Naturheilkunde, von Therapien, Techniken sowohl als Arzneien.

4. Schließlich die Vision, leicht wie die Luft und der Wind und doch das Feuer zündend. Hierunter wollte N. Schönach nicht Halluzination und Trugbilder verstanden wissen, keine nicht zu verwirklichenden Ideale; vielmehr eine Vorausschau, die realistisch genug ist, um nicht modische pseudoesoterische Trends zu propagieren.

So wurde die Tagung beendet, die es seit 30 Jahren gibt und die in jeder Hinsicht auf einer gesunden Grundlage steht.



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