Füße

Ursachen- und Folgen-Ketten des osteopathischen Plattfußes

von Chris Corey

Andrew Taylor Still wurde 1828 in den Südstaaten der USA geboren. Als Kind litt er häufig unter Kopfschmerzen. An einem Tag, an dem es besonders schlimm war, ging er zur Schaukel, die sein Vater mit einem Seil und einem Holzbrett gebaut hatte. Da sein Leiden beim Schaukeln noch unerträglicher wurde, nahm Still das Holzstück weg und legte sich auf den Boden, sein Nacken stützte er mit der Seilschlinge.

Der Schmerz ließ langsam nach; wenige Minuten später schlief er ein. Beim Aufwachen spürte das Kind überhaupt kein Unbehagen mehr. Jahrelang wiederholte der junge Still diese einfache Übung um schmerzfrei zu werden. Aus diesem anscheinend unwichtigen Ereignis hat A.T. Still die Osteopathie entwickelt.

Vier Grundsätze der Osteopathie

Die Wissenschaft der Osteopathie beruht auf einigen "Grundsätzen" die als Zentralpunkte der Diagnose und Therapie dienen. 1892 gründete A.T. Still die "American School of Osteopathy" in Kirksville, Missouri. Die ersten vier Grundsätze wurden 1953 auch dort definiert.

1) The Body is a unit
Der Körper bildet eine Einheit

Der menschliche Körper funktioniert nicht als eine Ansammlung von eigenständigen Organen oder Systemen, sondern als integrale Einheit. Sie alle werden durch das Gefäß-, Nerven- und Fasciensystem verbunden. Das tiefe Fasciensystem besteht aus festem Bindegewebe mit hohem Kollagenanteil. Es umhüllt alle Muskeln, Organe, Gefäße und Nerven. Es trennt sie voneinander und sorgt für Stabilität und optimale Verschieblichkeit mit Reibungsminderung durch Flüßigkeitslubrikation. Eine neuromuskuläre Steuerung durch integrierte Mechanorezeptoren dient als Informationsquelle für den Bewegungsapparat.

Das Fascienkleid vereint den Körper von Kopf bis Fuß und ist für den Osteopathen von wichtiger Bedeutung.

2) Structure and funktion are interrelated
Struktur und Funktion sind miteinander verbunden

Jede Funktion eines Organs ist vorgegeben durch seine Struktur. Wiederum gilt: Eine abnormale Struktur bringt eine abnormale Funktion. Die Funktion kann aber auch eine Struktur modifizieren.

3) The body possesses self-regulating mechanisms
Der Körper besitzt selbstregulierende Mechanismen.

Einige Beispiele hierfür sind die vaskuläre Autoregulation und das hormonelle Feedback-System.

4) The Body possesses an inherent capacity to defend and repair itself.
Der Körper besitzt eine inhärente Fähigkeit sich zu schützen und zu heilen.

Die ersten Schutzbarrieren des Körpers sind natürlich Haut und Schleimhäute. Falls dieser Schutz durchbrochen wird, tritt das zelluläre Immunsystem ein, um den Angriff von Mikroorganismen zu verhindern. Die Fähigkeit des Regenerierens beobachtet man z.B. am Heilungsprozess einer Wunde.

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  • Anschrift des Verfassers:
    Chris Corey P.T., M.T.
    Landshuter Allee 156
    80637 München
    Tel.: 089 / 156901
    E-Mail: chrisco747@aol.com

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