Füße

Durch die Füße heilen: Fußreflexzonenmassage

von Susanne Dürrfeld-Flügel

Die Fußreflexzonenmassage geht davon aus, dass zwischen den Füßen und den inneren Organen Verbindungen bestehen, die miteinander korrelieren. Diese konnten zwar bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden, doch die unbestreitbare Wirkung und der Erfolg gibt dieser Therapieform Recht. Das Stichwort der Fußreflexzonenmassage heißt sicherlich Energie. In allen Zeiten wurde Energie in mannigfacher Form als Werkzeug des Helfens und des Heilens angewandt, sei es durch Medikamente, durch die Homöopathie oder durch Akupunktur.

Die Schulmedizin steht dieser Therapieform zum Teil sehr skeptisch gegenüber. Im Deutschen Ärzteblatt bezeichnete sie ein Arzt sogar als "reines Phantasieprodukt". (Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 7, 19.2.1999) Trotzdem werden von anderen Schulmedizinern Zusammenhänge durchaus anerkannt: Jeder praktische Arzt wird so zum Beispiel den Zusammenhang von chronisch kalten Füßen und Schnupfen, respektive den Fußsohlen und der Nasenschleimhaut bestätigen.

Eine Behandlung über Reflexzonen beschränkt sich bei weitem nicht allein auf die Füße. Eine Vielzahl unserer Körperfunktionen wird über Reflexe gesteuert. Müssten wir jede Bewegung und jedes Verhalten, wie beispielsweise den aufrechten Gang oder das richtige Verhalten bei Gefahren, bewusst steuern, würde das einerseits sicherlich viel zu lange dauern und zum anderen hätten wir dann kaum noch die Zeit uns auf andere, zum Beispiel geistige Aufgaben zu konzentrieren. Erst die automatische, ohne Zutun unseres bewussten Willens ablaufende Lenkung vieler Lebensfunktionen entlastet den Verstand vom ständigen Zwang, jede Reaktion, jede Bewegung zu durchdenken und willentlich zu entlasten.

Viele Reflexe initiieren Muskelbewegungen über das Nervensystem, zum Beispiel den bekannten Kniesehnenreflex beim leichten Beklopfen des entsprechenden Punktes auf der Haut oder das Zurückzucken der Hand, beim Berühren eines heißen Gegenstandes. Die Reaktionen der Pupille auf wechselnde Lichteinfälle, das Sträuben der Haare bei Kälte oder Schreck, die Adrenalinausschüttung bei Gefahr - die Beispiele ließen sich nicht gerade endlos, aber doch noch um einiges erweitern.

Zur Geschichte der Reflexzonentherapie

Die Massage der Reflexzonen am Fuß ist eine Methode der uralten Volksheilkunde. Man weiß inzwischen, dass vielen Indianerstämmen eine Art Reflexzonentherapie bereits bekannt war. Dieses Wissen wurde während der Hochkultur der Inkas noch weiterentwickelt und ist uns dann in dieser Form überliefert worden.

Lässt man den Blick nach Osten schweifen, in Richtung China, Indien oder Indonesien, so wird schnell klar, dass das Wissen um die reflektorischen Zusammenhänge keine kulturellen Grenzen kannte. Die Behandlung von Krankheiten durch Ausüben von Druck und Massage auf bestimmten Hautarealen wurde im alten China schon vor bereits 5000 Jahren angewandt. Damals entstand wohl auch die von der chinesischen Naturphilosophie getragene erste Vorstellung von den Energiebahnen, die den Körper durchziehen. Aus diesem grundlegenden Wissen haben sich die verschiedenen Heilmethoden entwickeln können.

Ob sich die Reflexzonentherapie aus den traditionellen Vorstellungen der chinesischen Medizin und deren Energiemeridianen entwickelt hat oder nicht, lässt sich heute wohl nicht mehr genau nachvollziehen. Fest steht jedenfalls, dass sich die Reflexzonentherapie verselbständigt und sich ihre eigenen Energiebahnen gesucht hat.

In Europa tauchten Berichte über die Behandlung innerer Organe durch Massage erstmals im 16. Jahrhundert auf. Die Ärzte Adamus und A'Tatis beschrieben um 1580 eine Methode, Schmerzen über Druckpunkte zu bekämpfen. Fast zeitgleich veröffentlichte der Leipziger Arzt Ball eine Schrift über eine Methode "organferner Behandlung von Schmerzen und Erkrankungen durch Druckpunkte". So kursieren auch Geschichten, wie beispielsweise jene von dem florentinischen Bildhauer Benvenuto Cellini (1500 - 1571), der seinen schmerzgeplagten Körper wohl durch starken Druck auf Finger und Zehen behandeln ließ. Oder die des 20. amerikanische Präsidenten Garfield (1831 - 1881), der nach einem Attentat starke Wundschmerzen hatte. Nachdem sich alle Schmerzmittel als unzureichend erwiesen hatten, soll eine Art Fußreflexzonenmassage die einzige Linderung gewesen sein.

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Anschrift der Verfasserin:
Susanne Dürrfeld-Flügel M.A.
Nördliche Auffahrsallee 62
80638 München

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