33. Heilpraktikerkongress Baden-Baden - FDH Baden-Württemberg

"Selbstverwirklichung in Partnerschaft und Familie"

Wo ein Problem ist, ist meist auch ein Thema. Eines, aus dem als solches ein Politikum der Gesellschaft und des Berufes gemacht werden kann. Natürlich ist diese Konstellation eine gute Voraussetzung Aufmerksamkeit zu erregen. Auch bei Politikern, die bei der Eröffnung, ein durchaus glaubwürdiges Interesse an dem Thema zeigen konnten, zumal so bald keine Wahl bevorsteht, die den Zwang, eine Meinung als Stimmenfangsflagge schwingen zu müssen, auferlegt.

Ein den gesamten Kongress dominierender Leitgedanke. Begründet stellt sich die Frage, was dieses eigentlich gesellschaftspolitische Thema mit dem Beruf des Heilpraktikers zu tun hat? Vieles! - wie sich zeigen sollte. Die auf das Motto des Kongresses abgestimmten Vorträge lassen sich unter dem thematischen Dach dieser Veranstaltung bestens geschützt ausbreiten. Gewiss ist die in diesem Jahr weitaus größere Anzahl der Besucher als bisher auf diese interessante Themenstellung und auf die gute Wahl der Referenten zurückzuführen. Eine Auswahl der gleichzeitig verlaufenden Vorträge fiel den Zuhörern auch entsprechend schwer: selbst hier waltet Zeit, die für ein Verständnis - ein "Selbstverwirklichen" so unzweifelhaft nach demselben unverrückbaren Maß - wie immer knapp bemessen ist.

33 keine Jubiläums-Tagung - doch nicht nur ob der Zahl eine auffallende Tagung. Dazu die einmalige, unnachahmbare Atmosphäre von Baden - Baden, die einen mit ihrer frühlingshaften Fülle einnimmt, überwältigt und ein auch noch so schlechtes Wetter vergessen lässt. Diese Stimmung holt die Geladenen offensichtlich auch bei dem traditionellen Gesellschaftsabend im Kasino ein. Stilvolle Freude, Tanz, Gespräche, soweit diese bei Musik möglich sind, und eine erfrischende Kühle, in die man in die Nacht entlassen wird, gehören dazu, wie auch die zaghaften Versuche, dem großen Glück nebenan mit einem kleinen Einsatz unter die Fittiche zu kriechen und sich für den Augenblick wärmen zu lassen. Das ist nur draußen zu finden, in einer Umgebung, in der es heißt, die vielfältigen Erfahrungen dieses Kongresses in die tägliche Arbeit mit seinen Patienten einzubringen.

Der Beginn des Kongresses findet eigentlich am Vorabend, jeweils am Freitag mit einem auch schon gewohnten öffentlichen Vortrag, dem eine Diskussion folgt statt. Diesmal sprach Frau Dr. phil. Karin Jäckel - eine bekannte Autorin zum Thema "Ehe kaputt - alles kaputt?" Eine Problematik, die sich in den Rahmen des Kongresses harmonisch einfügt.

Vorbehalten war einem leider nur kleinen Kreis der gut dokumentierte Vortrag von Herrn Dieter Fendt, dem Sprecher der Arzneimittelkommission. Es war aufschlussreich über die augenblickliche Situation der Nachzulassungen von Medikamenten, und über sonstige Punkte die unseren Berufsstand und unsere Therapie unmittelbar betreffen zu erfahren. An diesen Themen war auch das Interesse der geladenen Politiker groß. Ob diese Gespräche einen Anfang für zugesagte Kontakte, die eine gegenseitige direkte Information zwischen den Heilpraktikerverbänden und den politischen Parteien ermöglichen werden, wird sich zeigen. Die Verbände sind daran interessiert!

Den Kongress mit einer Abschlussdiskussion zum Leitgedanken anzusetzen war ein guter Einfall, lässt er doch einen vielleicht gesamten Überblick über das Thema eine Revue der Impulse vollziehen. Für die Organisation, das gesamte Gelingen des Kongresses sollte Anerkennung und ein wohlverdienter Dank ausgesprochen werden.

Und wenn dieser Baden-Badener Frühling auch nur einen Hauch seiner Frische des Neubeginns auf die Teilnehmer übertragen konnte, ist das eine Bereicherung.

Bericht: Volker Türk

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