von Baldur E. Ebertin
Diese Frage stellt sich uns in der Heilpraxis immer wieder, wenn Patienten eine vorübergehende Besserung ihrer Beschwerden berichten, die sich dann wieder zurückspult oder wenn eine Art Wellenbewegung im Beschwerdebild eintritt: Besser - schlechter - wieder etwas besser - ganz schlecht - wieder etwas besser ... usw. usw.
Natürlich kann es sein, dass wir die für den Patienten am besten geeignete Methode verfehlt haben oder in der Mittelwahl nicht treffsicher genug waren. Aber reichen solche Gründe allein aus, wenn wir häufige Pendelbewegungen zwischen Besserung und Verschlechterung der Symptomatik feststellen?
Kann es vielleicht sein, dass Patienten im tiefsten Inneren eigentlich gar nicht gesund oder wieder gesund werden wollen? Kann es sein, dass mit Schmerzen, Krankheit, Leid irgendwelche persönlich wünschenswerten Vorteile verbunden sein können?
Schmerzen und sonstige Zeichen reduzierter Leistungsfähigkeit können Gründe dafür sein, bestimmte Leistungen nicht mehr erbringen zu müssen, aus dem täglichen Existenzkampf ganz legitim und für die Mitmenschen nachvollziehbar ausscheren zu können, mit der Rücksicht und dem Mitleid nahestehender Menschen rechnen zu können. Das sind nur einige wenige Hintergründe dafür, dass körperliche und oder seelische Symptome therapieresistent bleiben können.
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Naturheilpraxis 4/2000