Leserbrief

Leserbrief im Heft "Naturheilpraxis" 12/99 "Grüntee" von H. Harnack, München

Sehr geehrte Redaktion,

Sicher ist eine kritische Haltung generell richtig. Wenn man aber einen fundierten Artikel kritisiert, sollte man als Kritiker oder Kritikerin über die entsprechende Materie selber gut informiert sein. Andernfalls, wie es hier stattgefunden hat ist eine objektive und fundierte Kritik nicht möglich.

Analog zum Leserbrief von Frau Harnack nehme ich dazu wie folgt Stellung: "Die Wirkstoffe seien auch gemäss Literatur im Schwarztee vorhanden" Wenn man die entsprechende Literatur oberflächlich betrachtet, scheint es, dass dieselben Wirkstoffe vorhanden sind. Der grosse Unterschied liegt jedoch darin, dass die Wirkstoffe in der ursprünglichen Form nur im Grüntee vorhanden sind, da diese bei der Fermentation und Oxydation während der Schwarztee-Produktion zum Teil schwerwiegend verändert und zum Tei1 sogar zerstört werden. Die wichtigsten Wirkstoffe sind die sogenannten Catechine; an der Spitze das sogenannte Epigallocatechingallat, welche zur Gruppe der Polyphenole gehört. Die unveränderten Polyphenole im Grünen Tee sind voll resorbierbar und demzufolge auch wasserlöslich. Bei der Schwarztee-Produktion werden die monomeren Polyphenol-Verbindungen in polymere Verbindungen umgewandelt, diese sind nicht mehr löslich und nicht mehr resorbierbar, haben also überhaupt keinen gesundheitlichen Wert mehr.

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Peter Oppliger
Präsident der Fachstelle für Grüntee u. Phytotherapie


Betr.: Artikel von Florian Rieder in NHP 12/99, HIV und AIDS - Geschichte und Entdeckung

Abgesehen davon, dass der Untertitel zumindest unvollständig ist, stellt die Beschreibung dieses komplexen Themas eine für diesen Rahmen nahezu - vollständige Zusammenfassung dessen dar, was uns die orthodoxe Medizin und Aids-Forschung zu bieten hat.

Meines Erachtens stellt sich jedoch die Frage, ob sich die Naturheilpraxis damit zufrieden geben kann. Artikel dieser Art können allenfalls für naturheilkundlich orientierte TherapeutInnen eine Wiederholung bekannter Materie darstellen, sind jedoch für eigene Therapieansätze wenig hilfreich.

Gänzlich vermisse ich eigene Gedankenansätze des Autors, die über die bekannten schulmedizinischen Darstellungen hinausgehen und auf eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Thema schließen lassen könnten.

Darüber hinaus lese ich kein Wort von kritischen Anmerkungen der verschiedensten Autoren, die auf Fakten verweisen, welche zwar nicht geleugnet werden können, dafür aber nicht zur Kenntnis genommen werden:

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Werner Bernig
Heilpraktiker
Theodor-Hanloser-Str. 35 a
78224 Singen



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