FACHFORUM

Ernährung im Jahre 2000

von Karl-Heinz Claus

So stand es geschrieben, vor 30 Jahren, in der Münchner medizinischen Wochenschrift, Heft 44 vom Jahre 1969 (!):
"Im Jahre 2000 werden wir in den Kühlschrank schauen oder in der Speisekammer nachsehen, was es da wohl zu essen gibt. Werden wir auch nachsehen was unser Gemüsegarten bietet oder wurde er bereits zum Englischen Rasen eingesät, weil frisches Gemüse nicht mehr so wichtig zu sein scheint? Was werden unsere Frauen Leckeres vorbereitet haben? - Es wird ganz anders sein. Die Zubereitung der Speisen wird wesentlich vereinfacht sein. Es wird viele neue Nahrungsmittel geben, eine große Zunahme an Produkten auf dem Gebiet hochwertiger und leichtverdaulicher Eiweißnahrung, in zunehmendem Maße aus Fischen und anderen Meerestieren, auch Algenprodukte, die sich bereits (1969) in der Verfütterung bewährt haben. Hühner, die mit Algen gefüttert werden, wiegen mehr, legen mehr und größere Eier mit höherem Vitamin-A-Gehalt. Durch mikrobiologischen Abbau von Erdöl wird man proteinreiche Produkte herstellen, deren Aufbereitung aus Erdöl zum Nahrungsmittel allerdings erheblichen Aufwand erfordern wird und sich somit verzögern kann.

Wenn man für das Jahr 2000 das Verhältnis des Menschen zum Essen genauer betrachtet, so wird sich die Lust am Essen noch weiter gesteigert haben. Es wird immer noch - eine Wohlstandserscheinung - zu viel gegessen. Daher wird im Jahre 2000 das Produkt der Zukunft die `Nahrung ohne Nährwert` sein. Die Industrie wird `synthetische' Schnitzel herstellen, die gar kein Fleisch enthalten, aber wie Wiener Schnitzel schmecken. Dabei werden hohe Qualitäten, Geschmack und Geruch weiterhin Eßlust vermitteln, ohne schädliche Nebenwirkungen zu hinterlassen. Stoffwechselerkrankungen und Krebs werden somit erheblich reduziert, Herz- und Kreislaufkrankheiten werden eine wesentlich geringere Rolle spielen. Und schließlich werden im Jahre 2000 der Appetit und die physiologische Aufnahme von Nährstoffen durch Pillen geregelt, so daß der herkömmlichen Völlerei Grenzen gesetzt sind.

gez.: Helmut Krauch."

Nun haben wir das Jahr 2000

Schon vor Jahren soll Pater Leppich in einer Sonntagspredigt gesagt haben:
"Ob der Hahn auf dem Kirchturm einen goldenen Hintern hat, ist unwichtig. Aber daß ein Mensch nicht weiß, was er morgen essen soll, ist eine Schande." Und damit haben wir noch die Probleme wie früher.

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(Literatur beim Verfasser)

Anschrift des Verfassers:
Karl-Heinz Claus
Kirchbachstraße 24
77815 Bühl

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