ARBEITSKREIS FÜR AUGENDIAGNOSE

Mammacarcinom

Diagnostik - Therapie - Nachsorge durch Schulmedizin und Naturheilkunde. - Eine Dokumentation

von Hermann Biechele

Epidemiologische Daten zum Brustkrebs

Häufigkeit: Mamma-Ca ist neben Colon-Ca die häufigste Krebserkrankung in Deutschland und Westeuropa

Mortalität: 1996 sind in Deutschland 18.876 Frauen an Mamma-Ca gestorben, das sind 45 je 100.000 (absolutes Risiko). Das mittlere Sterbealter lag hier bei 68,6 Jahren (zum Vergleich: bezogen auf alle Sterbefälle bei Frauen liegt das Sterbealter bei 78,8 Jahren, bei Männern bei 70,2 Jahren.)

Inzidenz: für 1992 bestand in den alten Bundesländern eine Neuerkrankungsrate von 110 je 100.000 Frauen. Die Zahl steigt jährlich um 3%. Für 1996 wurde in Feldstudien in München und Aachen eine Neuerkrankungsrate zwischen 130 und 140 je 100.000 Frauen er mittelt. D.h. es ist in Deutschland von bis zu 56.000 Neuerkrankungen pro Jahr auszugehen.

Überleben: Die Überlebenswahrscheinlichkeit korreliert mit der Tumorgröße und mit der Metastasierung. Sie hängt entscheidend vom Stadium der Erkrankung bei Diagnosestellung ab.

Altersverteilung: Inzidenz und Mortalität steigen in den Altersklassen an.

Quelle: Mammakarzinom-Manual, Tumorzentrum München, 1998

Alle epidemiologischen Untersuchungen der letzten Jahre zeigen: das Thema ist brisant - das Mamma-Ca ist neben dem Dickdarm-Ca die häufigste Krebserkrankung in der Bundesrepublik. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen steigt kontinuierlich und man muss kein Prophet sein, wenn man behauptet, dass jeder, der eine Praxis führt, früher oder später damit konfrontiert wird. Wie wir uns als Behandler und Begleiter krebskranker Frauen bewähren, hängt aber nicht nur von unserem medizinischen Wissen ab. Vielmehr ist auch unsere Lebenserfahrung, unsere eigene Einstellung zu Leben, Krankheit, Sterben und Tod gefragt und in Frage gestellt. Und ich plädiere an dieser Stelle ganz entschieden dafür, dass es nicht genügt, uns medizinisch-wissenschaftliche Erkenntnisse anzueignen, sondern dass wir uns immer wieder auch emotional, geistig-seelisch, psychisch oder wie immer man das nennen will, mit diesen Fragen beschäftigen. Anregungen findet man in der Literatur, in der gestaltenden Kunst, in der Musik, allenthalben.

Krebserkrankungen im allgemeinen und das Mammakarzinom im besonderen eignen sich nicht für einen Glaubenskrieg zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde. Es besteht kein Grund zum Hochmut - für keine Seite. Es gibt keinen Anlass zur Euphorie - auf keiner Seite, aber es gibt auch keinen Anlass zu Skepsis und Resignation - auf keiner Seite. Das Mammakarzinom erlaubt wie kaum eine andere Krebserkrankung eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten. Es gibt nicht den einen richtigen Weg - und alle anderen wären falsch. Es geht hier auch nicht grundsätzlich um ein entweder/oder. Es bestehen vielmehr in der Behandlung echte Alternativen, die es herauszufinden gilt. Um den individuell für jede Patientin richtigen Weg zu erkennen, braucht es Wissen, Information - und ein wenig Zeit.

Ich möchte daher in dieser Arbeit einen Überblick geben über die Untersuchungsmöglichkeiten und die verschiedenen Behandlungsstrategien der Schulmedizin - um zu verstehen, was warum und wann gemacht werden kann und muss. Quelle ist hierzu u.a. das "Mammakarzinom-Manual", das vom Tumorzentrum München herausgegeben wird und sozusagen Informationen aus allererster Hand enthält. Und ich möchte aufzeigen, wie sich diese Erkenntnisse mit den Behandlungsmöglichkeiten der Naturheilkunde verknüpfen lassen - zum Wohle unserer Patientinnen.

Am Ende aller Überlegungen sollte möglichst eine Entscheidung stehen, die tragfähig ist - auch noch nach 1, 2 oder 5 Jahren. Hat sich eine Patientin aber einmal entschieden - auch wenn das schon vor ihrem ersten Besuch bei mir war, stelle ich diese Entscheidung nicht mehr in Frage, sondern unterstütze die Patientin in ihrer Entscheidung so gut es mir möglich ist, um sie nicht unnötig zu verunsichern. (Kasten oben)

...


Literatur:

  • Schriftenreihe des Tumorzentrum München mit Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge onkologischer Erkrankungen: MAMMAKARZINOME, München 1996 (6. Auflage).
  • Schriftenreihe des Tumorzentrum München mit Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge onkologischer Erkrankungen: MAMMAKARZINOME, München 1998 (7. Auflage).
  • Manfred D. Kuno: Krebs in der Naturheilkunde. Eine Systematik der ganzheitlichen Krebstherapie. Pflaum-Verlag, München 1998.
  • Dr. Susan M. Love, Karen Lindsay: Das Brustbuch - Was Frauen wissen wollen. Ungekürzte Ausgabe. dtv-Verlag, München 1997.
  • Dr. Manfred Köhnlechner, Dr. med. Peter Schleicher: Krebs ist kein Schicksal. Früherkennung und die Möglichkeiten der Behandlung. Ludwig-Verlag, München 1997.
  • Josef Angerer: Handbuch der Augendiagnostik. Augendiagnostik als Lehre der optisch gesteuerten Reflexsetzung. T. Marczell Verlag, München 1985 (5. Auflage)
  • Josef Karl: Anmerkungen zu Iris und Krebs. In: Naturheilpraxis mit Naturmedizin. Fachzeitschrift für Naturheilkunde, Erfahrungsheilkunde und biologische Heilverfahren, Heft 2/91, S. 105 ff.
  • Thomas Rest: Die tumoröse und canceröse Indikation. In: Josef Angerer: Ophthalmotrope Phänomenologie, Bd. 4. Das Irissystem. T. Marczell Verlag München 1981 (1. Auflage)
  • Günther Lindemann: Augendiagnostik (Befunderhebung aus dem Auge). Lehrbuch. T. Marczell Verlag, München 1984.
  • Günter Jarosczyk: Augendiagnostik. Erfahrungen und Erkenntnisse. Medizin-Verlag E. Jarosczyk, Solms/Lahn 1978.
  • Heinrich Wrba (Hrsg.): Kombinierte Tumortherapie. Grundlagen, Möglichkeiten und Grenzen adjuvanter Methoden. Hippokrates Verlag, Stuttgart 1990.
  • Erich Dieter Hager: Komplementäre Onkologie. Adjuvante, additive, supportiver Therapiekonzepte für Klinik und Praxis. FORUM-MEDIZIN Verlagsgesellschaft, Gräfelfing 1996.
  • Dr. med. Johannes G. Schmidt: Brustkrebs-Screening: Ein Glücksspiel mit mehr Verliererinnen. In: Raum & Zeit, 15. Jahrgang, Nr. 84/96, Seite 49-59.


    Bildquellen:
    Josef Karl: Bild 1, 9
    Ursula v. Heimendahl: Bild 3, 7, 8
    Hermann Biechele: Bild 2, 4, 5, 6

    Verfasser:
    Hermann Biechele
    Kaiserstraße 51
    80801 München
    Tel./ Fax: 089 - 34 95 58

    weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


    Zum Inhaltsverzeichnis 1/2000

    Naturheilpraxis 1/2000