KREBSFORUM

Thermo-Chemotherapie unter Ganzkörper-Extremhyperthermie

von Arno Meyer

Eine Verknüpfung von Naturheilkunde und klassischer Schulmedizin

Der menschliche Organismus ist ein biologisches System, welches typischerweise sobald es auch nur teilweise nicht mehr funktioniert therapeutischen Einflüssen ausgesetzt wird, die mit der Schwere einer Erkrankung nicht nur an Zahl und Umfang zunehmen, sondern deren Charakter auch immer weniger biologische und immer mehr technische Qualitäten aufweist.

Temperatur ist eine physikalische Größe mit der der Körper als biologisches System nicht nur selbständig umgeht, sondern die er selbst zu seinem Schutz mit Abwehr und Heilung von Erkrankungen bis zu einem Niveau von ca. 41°C auf natürliche Art einsetzt. Die Spannbreite, in der Temperatur als Hyperthermie in der Tumortherapie systemisch Einsatz findet, ist groß und bewegt sich zwischen unter 39 °C bis deutlich über 42 °C, zwischen Immunstimulation und extremer Ganzkörper-Hyperthermie, zwischen Steigerung der körpereigenen Abwehr und direkter Zerstörung von Tumorzellen, die laut Ergebnis der Grundlagenforschung oberhalb von 41.8 °C und einer Einwirkdauer von mindestens 30 - 45 Minuten einsetzt.

In einer Zeit, wo die therapeutischen Möglichkeiten bei metastasierten Tumorerkrankungen dem diagnostischen Fortschritt - mit der Möglichkeit immer kleinere Metastasen in den verstecktesten Winkeln des Körpers nachzuweisen - nicht mehr Schritt halten können, ist es verständlich, dass eine Art Rückbesinnung auf, - oberflächlich betrachtet-, einfache Therapiekonzepte wie Temperaturerhöhung von schulmedizinischer Seite auch argwöhnisch betrachtet wird.

Andererseits trifft der Eingangssatz absolut auch auf die bei uns seit 5 Jahren ausschließlich unter Kautelen der Maximaltherapie durchgeführte Thermo-Chemotherapie unter extremer Ganzkörper-Hyperthermie (60 Minuten-Durchschnittskerntemperatur im Hochplateau > 42,1 °C) mit simultaner, Einmaldosis Polychemotherapie zu; was den naturheilkundlich orientierten Krebs-Therapeuten skeptisch machen darf.

Die beste Antwort auf solche Zweifel gibt der Patient:
97 % unserer Patienten mit konventionell austherapierter, metastasierter Tumorerkrankung im Progreß hatten zuvor mindestens eine Therapie mit Chemo- und /oder Strahlentherapie (die restlichen 3 % waren bereits mit Diagnosestellung inoperable, austherapierte Pankreas-Carcinome). In 5 Jahren unserer Tätigkeit auf diesem Gebiet gaben 90% dieser Patienten nach der Therapie an, dass sie diese insgesamt besser vertragen haben als die jeweils vorausgegangenen Therapiemaßnahmen. Bei isolierter Betrachtung der Chemotherapie-Komponente der Therapie äußern sich sogar 95 % so, dass sie diese in Verbindung mit der Hyperthermie besser vertragen hätten als früher ohne.

Das strategische Grundprinzip der Integrierten Tumortherapie, wie wir unsere Therapieform intern bezeichnen, ist:
die größere Schädigung von Tumorzellen durch temperatur- und azidosebedingte Wirkungsverstärkung der Zytostatika ohne Zunahme der Nachteile für Normalzellen, sogar bis zu Effekten, die maximale Schonung gesunder Zellen bedeuten (Glukose-Infusion, hochdosierte O2-Gabe).

Die Ganzkörper-Hyperthermie hat bei ihrer extremsten Form in den letzten Jahren an Therapiesicherheit erheblich gewonnen und die Indikationsstellung zu einer zusätzlichen Thermo-Chemotherapie wegen geringerer Nebenwirkungen erleichtert. Eine Neubewertung der Einzelkomponenten in einer Kombinationstherapie (inklusive Immuntherapie) sowohl von Seiten der klassischen, als auch der komplementären Onkologie ist gefordert.

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Ablauf der gesamten Therapiemaßnahme

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Vorbereitung

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Hauptbehandlung

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Nachbehandlung

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Abschlußuntersuchung

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Kontrollen

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Patienten-Voraussetzungen, Indikationen und Kontraindikationen

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Wirkung von Hyperthermie + Hyperglykämie + Chemotherapie

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Ergebnisse in der Hyperthermie-Tagesklinik Bochum

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Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Arno Meyer
Hyperthermie-Tagesklinik, City Point
44787 Bochum
E-mail: therapie@hyperthermie-tagesklink.de
Internet: www.hyperthermie-tagesklinik.de

Diesen Beitrag in vollem Umfang sowie weitere Beiträge finden Sie im aktuellen Heft `Naturheilpraxis 9/99.

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Naturheilpraxis 09/99