TRAUMA

HWS-Schleudertrauma

von Jochen Schleimer

HWS-Schleudertraumen werden in ihrer Häufigkeit meist überschätzt und in ihren Auswirkungen meist unterschätzt. Es handelt sich um einen Begriff, der medizinisch nicht mit der notwendigen Eindeutigkeit definiert ist.

Definition:

Pschyrembel definiert das HWS-Schleudertrauma folgendermaßen: © 1997 Walter de Gruyter Pschyrembel 258.

Auflage Schleudertrauma (Trauma*) n: (engt.) whiplash injury; syn. HWS-Schleudertrauma, Peitschenschlagphänomen; durch Auffahrunfall bedingte reine Weichteilverletzung der HWS (z.B. Distorsion* od. Einriß des vorderen Längsbandes evtl. mit Diskusläsion, Unterblutung); Sympt.: evtl. nach beschwerdefreiem Intervall (Std. bis Tage) auftretende Nackenschmerzen mit Ausstrahlung in den Hinterkopf, Haltlosigkeit des Kopfes, Dysphagie bei retropharyngealem Hämatom, Tinnitus, Übelkeit, Schwindel; Diagn.: durch Anamnese u. Sympt., Rö. der HWS (Ausschluß knöcherner Läsionen, evtl. Steilstellung); Ther.: Schanz*-Verband, Wärmeanwendung, krankengymnast. Übungen.

Diese Definition engt das Thema etwas ein: man kann davon ausgehen, daß immer dann ein HWS-Schleudertrauma vorliegt, wenn die HWS in anterior-posterior-Richtung beschleunigt wird.

Solche Situationen treten beim typischen Auffahrunfall auf. Bei den meisten Autounfällen erfolgt die Gewalteinwirkung auf die Fahrzeuginsassen nicht in a-p-Richtung, sondern diagonal- meist von rechts vorne ("Rechts hat Vorfahrt").

Es handelt sich dann nicht um ein HWS-Schleudertrauma, sondern um eine HWS-Distorsion; es sei denn, das Unfallopfer dreht sich beim Aufprall aus dem Gurt heraus, so daß die Gewalteinwirkung doch in a-p-Richtung erfolgt.

Bei der Anamnese lohnt es sich allemal, eine genaue Beschreibung des Unfallgeschehens aufzunehmen, um sich über Art und Umfang der Gewalteinwirkung im Klaren zu sein. Weiterhin ist es wichtig zu wissen, welche Fahrzeugtypen mit welcher Geschwindigkeit an dem Unfall beteiligt waren.

1. Große Fahrzeuge benutzen kleinere als Knautschzone
2. Die Energie, die bei einem Unfall umgewandelt wird, wächst quadratisch mit der resultierenden Geschwindigkeit (E = m/2 x v2)
3. Kopfstützen können die Auswirkungen eines HWS-Schleudertraumas mindern, wenn sie vernünftig konstruiert sind (Gegenbeispiel Trabbi) und richtig eingestellt sind (die meisten Fahrzeuge)
4. Unter ungünstigen Umständen verursachen Traumen mit geringer Energie tödliche Verletzungen.

Neben den Verkehrsunfällen spielen für das HWS-Schleudertrauma ätiologisch die Verletzungen beim Sport eine bedeutsame Rolle. Hier zeigt sich, daß ein entsprechendes Training die Unfallfolgen mindern kann.

Physikalische Grundlagen:

Vorkommen:

Stadieneinteilung:

Diagnostik:

Sensibilitätsstörungen:

Vegetative Störungen:

Technische Untersuchungsverfahren:

Therapie:

Homöopathie:

Stadium I:
Da es sich um eine Zerrung von Muskeln, Sehnen und Bändern handelt, ist das in Frage kommende Mittel Rhus toxicodendron.

Stadium II:
Es handelt sich um eine Verletzung der Nerven. Das in Frage kommende Mittel ist Hypericum.

Stadium III:
Bei einer pontinen Läsion findet sich in der Regel das positive Stier'sche Zeichen. Im Repertorium nach Kent (I, 168, Schwindel, beim Sehen aufwärts) kommen dafür nur wenige Mittel in Frage, das Hauptmittel ist Phosphor.

Diese Angaben gelten nur - und dann auch mit Einschränkungen - für frische Verletzungen: also wenn die Verletzung nicht länger als 6 Wochen her ist.

Anderenfalls gelten die homöopathischen Behandlungsvorschriften wie für andere chronische Erkrankungen.

Akupunktur:

Therapeutische Lokalanästhesie

Versicherungsrechtliche Bewertung:

Literaturverzeichnis:

Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Jochen Schleimer
Neurologie - Psychiatrie
Waltramstr. 3
81547 München

Diesen Beitrag in vollem Umfang finden Sie in NATURHEILPRAXIS Nr. 8/99.


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Naturheilpraxis 08/99