Fachforum

Bluthochdruck

von Nikolas Reichert

Die Bluthochdruckkrankheit ist in den meisten Fällen nicht Folge einer ersichtlichen organischen Erkrankung, z.B. der Schilddrüse, Niere oder Nebenniere, sondern stellt ein multifaktorielles Regulationsgeschehen des Körpers dar und wird daher "essentielle Hypertonie" genannt. Sie ist schmerzlos und wird meist nicht wahrgenommen oder rechtzeitig erkannt, ihre Auswirkungen über Jahre sind aber beträchtlich: Sie fördert die Arteriosklerose mit der Gefahr von Hirn-, Herz- und anderen Organinfarkten sowie der Leistungseinschränkung von Herz und Nieren. Die Linksherzinsuffizienz mit Atemnot, typische Augenhintergrundveränderungen, eine Harneiweißausscheidung oder periphere Durchblutungsstörungen sind daher auch Endmarker einer solchen hypertonen Entwicklung. Mit Sicherheit sind Stoffwechsel und Ernährung sowie Bewegungsarmut und psychische Streßüberreizung - alle im Sinne einer typischen Zivilisations-Überflußsymptomatik - daran ursächlich beteiligt, dennoch ist ein manifester Bluthochdruck, der ab RR 160/95 (auch unabhängig eines Bedarfshochdruckes) sicher behandlungsbedürftig ist, kaum noch allein durch Umstellung der Lebensweise zu bessern. Dennoch muß natürlich gerade von der naturheilkundlichen Seite darauf Wert gelegt werden, einmal um überhaupt Hilfestellung beim medikamentös unzureichenden biologischen Präparate-Angebot zu geben, andererseits um latente Fälle ab RR 140/90 nicht manifest werden zu lassen und letztendlich um notwendige blutdrucksenkende Arzneimittel einzusparen.

Es gelten daher folgende Grundregeln, die jedem Hypertoniker als Empfehlung und Pflichtaufgabe mitgegeben werden sollten:

1. ACE-Hemmer (Endung "-pril")
2. a1-Blocker (Endung "-zosin")
3. Calciumantagonisten (Endung "-dipin" oder Verapamil, Diltiazem)
4. b-Blocker (Endung "-olol")
5. Diuretika (Thiazide u. kaliumsparende Triamteren/Amilorid)

* Zeichen: Ind.: = Indikation; NW = Nebenwirkungen, eine Auswahl, die sich aus Wirkstoffart und -ansatz als Folgen ergeben können

Literatur:
Lüllmann/ Mohr/ Ziegler "Taschenatlas der Pharmakologie" G. Thieme Verlag, 3.Aufl. Stuttgart/New York 1996

Mutschler "Arzneimittelwirkungen". Wiss. Verlagsges. 6. Aufl.Stuttgart 1991; Rote Liste 1998

Anschrift des Verfassers:
Nikolas Reichert
Heilpraktiker
Beselerstr. 90
25813 Husum

Diesen Beitrag in vollem Umfang finden Sie n Naturheilpraxis 4/99.

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Naturheilpraxis 04/99