Erwin Bauereiß (Hrsg.):
"Psychoaktive Nachtschattengewächse"
Wurzel Verlag Bad Windsheim, 194 Seiten, zahlr. Abb., kart., DM 26,--



Über diese neue zahlreiche Quellen zusammenführende Veröffentlichung über Nachtschattengewächse (Solonaceae), von denen weltweit ca. 1000 Arten bekannt sind, darf nicht hinweggesehen werden. Natürlich kann dieses Buch nicht alle erwähnen, geschweige denn monografisch abhandeln, aber die wichtigsten (weil wohl bekanntesten) Arten kommen an die Reihe: Verschiedene europäische und exotische Daturaarten unter jeweils botanischen, volkskundlichen und medizinischen Aspekten. Auch das Bilsenkraut, in ähnlicher Weise behandelt, doch zusätzlich in einem Aufsatz von Wilhelm Pelikan als Gift- und Heilpflanze gesondert hervorgehoben; selbstverständlich die Tollkirsche, die von einem anderen Beitrag von Josef Schurz, als einheimische "heimliche" mitteleuropäische Rauschgiftdroge das berühmt-berüchtigte Markenzeichen erhält. Ein wissenschaftlicher Kultur- und Düngungs-versuch mit Belladonna- und Daturapflanzen diente 1928 zur Bestimmung der unterschiedlichen Alkaloidgehalte. Ein Bericht von Bestäubungsversuchen mit großblütigen Daturaarten ist dagegen jüngeren Datums. Aber andere historische Aufzeichnungen sind kleine Leckerbissen, wie das Referat über narkotisierende Pflanzen oder die Begegnung mit dem Auszug aus dem "New Kreutterbuch" des Leonard Fuchs. Wer an solchen Forschungen Interesse hat, wird an den Arbeiten des Herausgebers nicht vorbeigehen und seine botanischen Kenntnisse damit zu vertiefen wissen.