Antonie Peppler:
"Die psychologische Bedeutung homöopathischer Arzneien" Band I, 190 Arzneien
CHK Verlag, 437 S., DM 139,- ISBN 3-933219-00-0



Für die meisten Mittel werden zunächst typische Indikationen und Leitsymptome nach den Standardwerken der klassischen Homöopathie:
Allen, von Bönninghausen, Boericke, Dorcsi, Kent, Nash, Barthel (Hrsg.) angegeben. Dann folgt für jedes Mittel das besondere Neue: ausgewählte weitere Symptome, aus denen sich die "psychologische Bedeutung der homöopathischen Arznei" ergibt. Dies sind nicht nur Gemüts-, Traum- und Als-ob-Symptome oder Wahnideen, sondern gerade auch körperliche Symptome, aus denen auf ein früheres Erlebnis geschlossen werden kann; z.B. Arnica, China, Rhus tox. ... (jeweils 2 - 3 Symptome mit Deutung: geprügelt, geschunden, eingesperrt ...). Die Zusammenstellung der ausgewählten Symptome ist der Einstieg in die von Antonie Peppler in der Praxis entwickelte Methode der "Klassisch-Kreativen Homöopathie". Es ist der Blick in die Psyche der Patienten anhand der homöopathischen Symptomatik, wie sie in den 200 Jahren seit Samuel Hahnemann von den großen Lehrern der klassischen Homöopathie erarbeitet wurde.

Am Anfang der Therapie steht deshalb auch die Repertorisation der in einer genauen Anamnese erhobenen Symptome des Patienten. Dann folgt die Einfühlung im psychischen Prozeß, der in dem Patienten abgelaufen ist und die erhobenen Symptome hervorgebracht hat. Alle weiteren Schritte der Therapie, alle Arzneimittelwirkungen und Veränderungen der Symptomatik im Laufe der Therapie, werden dann nach derselben Methode psychisch interpretiert.

Antonie Peppler nennt deshalb ihre Methode die "Klassisch-Kreative", denn sie geht in der Arzneimittelwahl einen anderen Weg als dies in der überlieferten Hierarchisierung der Symptome bisher üblich war. Das besondere dieser Methode zeigt sich auch darin, daß die Aussagen des Patienten zu dem Bild, das er von sich selbst hat, von dem Therapeuten stets hinterfragt werden muß, weil Wunschvorstellungen und Verdrängungen des Patienten ein wesentlicher Teil der anamnestischen Erforschung am Anfang und im Laufe der Therapie sind. Dies geht über das Hierarchisieren nach Wertigkeit und Abdeckung möglichst aller Symptome nach §§ des Organon hinaus und weist in eine zusätzliche Dimension.

Die Wahl des wirksamen Mittels kann dadurch für viele erleichtert und vereinfacht werden. Im Falle einer leider gar nicht so seltenen Therapieresistenz ermöglicht diese Methode einen neuen Anfang - oder auch immer wieder eine neue Arzneimittelwahl, wann immer sich neue Erkenntnisse zum psychischen Prozeß im Patienten für den Therapeuten aufgrund neuen - kreativen - Nachdenkens ergeben.