Spagyrik, Lehr- und Arbeitsbuch

Hans-Josef Fritschi
Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1997, 240 Seiten, 20 Abbildungen, gebunden, DM 58,-

Es war nie leicht, sich als Neuling in die Spagyrik einzuarbeiten: Das Verfahren hat keine klaren Konturen, verliert sich in verschiedene Systeme und ist bis zum heutigen Tag auch von Geheimniskrämerei umwittert. Unklare Vorstellungen über die Alchemie und tief in das Mittelalter zurückgreifende Ungenauigkeiten haben vielen Gutwilligen den Zugang versperrt, vor allem aber war der Weg zur praktischen Arbeit mit sehr viel Geröll verstellt.

Insofern ist es nicht zu hoch gegriffen zu sagen, daß das vorliegende Buch eine Lücke zu schließen vermag. Ich habe selten Bücher mit so klarem Aufbau in der Hand gehabt wie gerade dieses, in dem auch Platz bleibt zum Ergänzen und eigene Meinungen und Erfahrungen hinzuzufügen.

Nach Einführung in die Grundlagen bekommt der Leser eine Übersicht der spagyrischen Arzneisysteme, z.B. nach Zimpel, Krauß (Iso), Pekana, Strathmeyer, nach von Bernus u.a.. Das hilft einem sehr viel weiter, sich für die eine oder andere Methode zu entscheiden. Anschließend wird die individuelle Therapie mit spagyrischen Pflanzenessenzen aufgezeigt (der Autor meint, man könne Spagyrik auch als feinstoffliche Phytotherapie und eine Verwandte der Homöopathie sehen). Therapeutische Richtlinien mit Hinweisen zur praktischen Anwendung wie Dosierung, Therapieintervalle, mögliche Reaktionen schließen sich an den Eingangsteil des Buches an.

Der Hauptteil gliedert sich dann in die Einzeldarstellungen der wichtigsten Essenzen, alphabetisch geordnet sowie einen Indikationsindex (Krankheitsregister).
Ich kann mir gut vorstellen, daß mit so einem klaren Werk das Thema `Spagyrik' neu belebt werden kann.