Walter Schwarz:
In den Augen lesen
Ariston Verlag, 240 S., mit farb. Abb., geb.
DM 39,90/öS 291,-/sFr 39,90
ISBN 3-7205-2029-3



Gleich drei Werke über Augendiagnose im weitesten Sinne sind in den letzten Monaten erschienen. Freilich sind sie sehr unterschiedlich, was ihre Machart und ihre Ziele betrifft. Walter Schwarz wendet sich im Gegensatz zu den beiden anderen Klassikern (Hemm: Augendiagnose für die Praxis u. Hauser/Karl/Stolz: Informationen aus Struktur und Farbe) nicht nur streng an Therapeuten, sondern auch den Normalbürger, wobei die meisten sicher schon einmal als staunende Patienten mit der Augendiagnose in Berührung gekommen sein mögen.

Wie formuliert doch der Autor das Ziel seines Buches: "Dieses Buch möchte das Interesse für die lrisdiagnose wecken und neue Freunde für sie gewinnen. Irisdiagnose ist nicht nur etwas für Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, Ärztinnen und Ärzte. Jeder, der gesünder leben will, kann mit ihrer Hilfe wertvolle Hinweise gewinnen. Alle Leserinnen und Leser werden nach der Lektüre dieses Buches in der Lage sein, mit Hilfe einer Lupe, einer Taschenlampe und eines Spiegels allein oder zu-sanmmen mit einem Partner die jeweilige Konstitution zu erkennen. Mit dem Wissen um die Schwachstellen des Körpers liefert die einfache Betrachtung der Regenbogenhaut zu Hause eine ganze Reihe wertvoller Anregungen für eine erfolgreiche Gesundheitsprophylaxe." Nun legen zwar viele Therapeuten Wert auf einen geheimnisvollen Wissensvorsprung, um den Patienten als Bestandteil der suggestiven Therapie mit überraschenden Aussagen zu verblüffen, aber eigentlich ist es sehr die Frage, ob es nicht sinnvoll sein kann, ihn an der Vorgehensweise über ein Grundwissen zu beteiligen. Und wenn man es genau nimmt, kann man so ziemlich jedes Gebiet in gewisser Weise populär aufbereiten. Und so zieht denn Walter Schwarz seine Leser vom Feuilletonisten Profanen langsam in die Matetrie hinein: "Ich schau Dir in die Augen, Kleines - was Humphrey Bogart in den Augen seiner Partnerin sieht Ingrid Bergmann gelesen hat, wissen wir nicht."

Aber ....

Der Autor bringt seinen Lesern die gängigen Theorien über die Zusammenhänge sehr verständlich dar: Lage der Organe, Farbe, Zeichen, Konstitution, hell-dunkel und schließlich auch Behandlungstips zur Stärkung konsttuioneller Schwächen. Zwischendurch läßt er uns auch wissen, wie er zur Augendiagnose kam, sozusagen seine Homestory der der Sache. Ein Buch, daß man auch als Kenner immer mal vornehmen kann. In die luftigen Zonen eines hochkarätigen Schulenstreits um Interpretation von Phänomenen und Terminologie läßt er sich erst gar nicht ein. Dann wär´s auch kein Buch für den Hausgebrauch.