Manfred Tauscher:
"Therapiehandbuch Homöopathie"
Gustav Fischer Verlag (70599 Stuttgart, Wollgrasweg 49), 272 Seiten, geb., DM 68,--



Ein Handbuch ist "ein umfassendes Buch über ein spezielles Sachgebiet" - so steht es im "Brockhaus", der an anderer Stelle auf den Lehrbuchcharakter verweist. Hier erreicht ihn ein Buch über die Homöopathie. Und der Autor war klug genug beraten, aus der riesigen Materia medica homöopathica Extrakte von den Mittelbildern zu ziehen und die praktische Seite mit gleichem Gewicht anhand von Kasuistiken zu behandeln. Wird das zuerst genannte Kriterium aber tatsächlich erfüllt? Nach Meinung des Verlags sind die wesentlichen Charakteristika einzelner Arzneimittel deutlich hervorgehoben. Das alphabetische Randregister gestalte sich benutzerfreundlich und die 200 Arzneimittelbilder würden ausreichend und zugleich übersichtlich kommentiert, so daß der Einsteiger, wie der Fortgeschrittene, vom Inhalt und von der Systematik gleichermaßen profitierten. Die wichtigen "Keynotes" sind unübersehbar deshalb fett hervorgehoben und "große" Mittel schließen kurze Zusammenfassungen unter Erwähnung der wichtigsten Modalitäten ab. Nach der knappen Schilderung der eingestreuten Krankheitsfälle folgt die ebenso knappe Bewältigung des anstehenden Problems im Fortgang der therapeutischen "Denkarbeit", die zum Ergebnis die treffende homöopathische Mittelfindung haben kann. Im übrigen ist der Leser über die im Sinne des Hahnemannschen Organons zu beachtenden Grundsätze der Fallaufnahme schon im Vorwort unterrichtet worden. Nimmt man nun die aufgezählten Punkte zusammen, dann dürften - nach der benutzten Definition - die Vorstellungen des Käufers in eine ähnliche Richtung gehen, wodurch die Erwartungen des Lesers sich im Rahmen der bibliographischen Möglichkeiten weitestgehend erfüllen. Nicht zuletzt ist das heutzutage selten mitgelieferte Leseband ein sympathisches und abrundendes Aperçu.