Georg v. Keller/Künzli v. Fimmelsberg (Hrsg.):
"Kents Repertorium der homöopathischen Arzneimittel",
einbändige Taschenausgabe, 14. überarbeitete Aufl., 2072 S., geb., 1 Begleitheft,
Haug Verlag Heidelberg (Hüthig-Fachverlage),
DM 298,-



Zur neuen einbändigen Standardausgabe des "Kent" gehört nun ebenfalls das einbändige Kleinformat, das gleichwohl alle (ca.) 65000 Symptome aufgenommen hat. Die Neuauflagen bringen die Register des vorangegangenen dreibändigen Nachschlagewerks seitengleich; und das ist gut, denn nur so können in der Praxis die Rubrikenhinweise weitergeführt werden. Die handlichere Ausgabe - für die Besuchstasche - muß notgedrungen ohne Griffregister auskommen. Aber erstaunlich ist die Entdeckung während des ersten Durchblätterns, daß kleinere Seitenformate auf Anhieb eine bessere Übersicht vermitteln, wenn die halbfett gedruckten Stichworte zum Orientierungsfaden werden. Damit gelingt die Umstellung auf die äußerlich geänderten Druckerzeugnisse, von denen die Arbeit der meisten klassisch ausgerichteten Homöopathen so abhängt, weitestgehend problemlos. Die Anleitung zum Gebrauch des Repertoriums ist jetzt Inhalt eines kleinen Begleithefts. Die hochgestellten Zeichen nach zweifelhaften, bestätigten und ergänzten (von Boger) Symptomen, aber auch die Stichwortverweise machen die schnelle Suche und Bewertung noch sicherer, so daß die wie Sauerbier angepriesene computergestützte Kurzrepertorisation (z.B. im Notfall) nach wie vor den kürzeren zieht. Solange der Verlag nicht mit einer komfortableren Ausstattung der Taschenausgabe aufwartet, rät der Rezensent - aus seiner Erfahrung - zu folgenden kleineren "Umgestaltungsmaßnahmen": Die längere Buchblockfläche beschriftet man wie ein Inhaltsverzeichnis, also gemäß der Reihenfolge, die das Register des Großformats aufweist. Die einzelnen Abschnitte werden an den Außenkanten verschiedenfarbig "overlighted". In Anbetracht der Buchdicke, die eigentlich einen Schließer fordert, behilft man sich mit einem flachen und kräftigen Gummi. Die beiden Lesebänder werden von zwei oder drei weiteren ergänzt, denn die bereits eingesetzten Bänder sind leider viel zu kurz und zu mittig plaziert. Die kurzen Buchblockflächen lassen sich gut mit dem Bucheignerzeichen (Exlibris) bestempeln. Der Einband, da er nicht aus Leder ist, bekommt einen zusätzlichen Schutzumschlag mit verstärkten Kanten. Ein selbstgebastelter Schuber aus festem Karton kann nicht schaden. Nun ist die "Transportfähigkeit" gewiß

hergestellt, denn bekanntlich wird der "Kent" über viele Jahre regelmäßig zur Hand genommen, und die Belastung außer Haus ist oftmals hoch. Zusätzlich wäre es die Überlegung wert, ob nicht der Erwerb beider Formate, und den "Leitfaden zu Kents Repertorium" als Grundausstattung für den Einsteiger hinzugenommen, in erreichbarer Nähe gerückt ist, nachdem sich die Preisgestaltung, aufgrund der Einbändigkeit, günstiger ausnimmt. Zumindest für den eingefleischten Kentianer eigentlich kein Problem.