Wrist-Ankle Acupuncture

Laurent Richter

Edition Co´Med Verlag, Mediengruppe Oberfranken, Kulmbach 2012, Euro 29,80

ISBN: 978-3-936897-93-7

In einem didaktisch gut aufgebauten Buch stellt der Autor, ein offensichtlich sachkundiger TCM-Therapeut, eine hierzulande kaum bekannte Form der Akupunktur auf 224 Seiten vor: Die subcutane Applikation von Nadeln in Segmenten der Handgelenk (wrist)- und Knöchel (ankle)-Gegend.

In fünf Kapiteln (Allgemeine Einführung, Methodik, praktische Anwendung, Erläuterung der Wirkungsweise, klinische Studien und Fallbeispiele) mit 30 farbigen und 12 Schwarzweißabbildungen beschreibt Laurent Richter eine interessante Variante der Akupunktur, die gemessen an den Inhalten und Techniken der klassischen TCM einfach zu erlernen und ohne große Risiken umzusetzen ist. Dabei verliert er nie den Bezug zu den traditionellen Inhalten der TCM und verweist auf Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Naturheilverfahren.

Angelehnt ist dieses Buch an das 2004 in englischer Sprache in 2. Auflage erschienen Standardwerk von Dr. He Hon Lao, „Wrist-Ankle-Acupunkture-Methods & Applications, a new approach to the ancient therapeutic modality“, ergänzt um die Möglichkeiten der Homöosiniatrie durch Darstellung der Injektionstechnik und geeigneter homöopathischer Komplexmittel. Der Preis des Buches 29,80 Euro ist für die exzellente Umsetzung des Themas wirklich angemessen. Einzig die Schwarzweißabbildungen mit unterschiedlichen Graustufen zur Differenzierung der so wichtigen Körperzonen sind zur bildlichen Orientierung etwas mühsam.

Der Therapeut, dem die Nadel nicht fremd ist, und der bereit ist, sich auf ein neues Verfahren einzulassen, das bewusst auf so elementare TCM-Inhalte wie De Qi, Zangfu, Bagang und tieferliegende Zielstrukturen verzichtet, sollte sich dieses Buch ansehen.

Aufgabe einer Rezension ist die Bewertung der Darstellung einer Methode, nicht die Methode selbst. In den letzten Jahren wurden wir auch auf dem Gebiet der TCM mit Veröffentlichungen sensationeller Neuerungen überschwemmt, die oft genug im Praxisalltag nicht das bestätigen konnten, was klinische Studien – insbesondere aus dem asiatischen Raum – suggerierten. Die WAA scheint mir interessant genug, um sie in der Praxis zu erproben.

Dr. med. Harald Kämper, Dorsten