Les Plantes Medicinales du Bushi

K.I. Balagizi, V.E. Kambale, R.P. Dr. Emilio Ratti

Verlag ASS. Insieme al Terzo Mondo, Genua 2007, 313 Seiten mit zahlr. Abb.

Auslieferungsstelle des Buches Emiliani-Rapallo, Genua

Der Missionsarzt (und Iridologe!) Pater Dr. med. Emilio Ratti in Chiavari bei Genua (Italien) schrieb, nachdem er immer wieder längere Zeit im Kongo tätig war und ist, mit einheimischen Botanikern ein hervorragendes Werk mit farbigen Abbildungen von 150 Pflanzen, die in der Heilkunde dort eingesetzt werden: „Les Plantes Medicinales du Bushi“ in Französisch und den afrikanischen Sprachen Ebibakolesa und Matumizi.

Ein Hauptgrund der Erwähnung ist, dass dort auch Pflanzen aufgeführt (beheimatet) sind, die wir verwenden: eine Lorbeerart, Aloe barbadensis, Artemisia annua (bei Malaria!), eine Asclepiasart, Capsicum, Cardiospermum, eine Carduusart (Leber!), Carica papaya, Centella asiatica, Chenopodium ambrosioides, Cinchona offic., Datura stramonium, Harunga madagascariensis (es werden nicht nur die Blätter, sondern auch die Rinde verwendet), eine Hibiscusart, Mirabilis jalapa, Momordica, Musa paradisiaca (Banane! Wurzel, Früchte), Nasturtium offic., Oxalis corniculata (eine Sauerkleeart), Piper capense, Plantago palmata (eine Breitwegerichart), Rauwolfia vomitoria (ein Hundswürgergewächs, verwandt zur R. serpentina), Ricinus communis, mehrere Rumex-Arten (Ampferarten, man denke an den Sauerampfer, der früher bei Inappetenz gegeben wurde), drei Sennesarten, Solanum nigrum (der Tollkirsche verwandtes Nachtschattengewächs).

Für die Phytotherapeuten ebenso wie für jene, die sich mit Homöopathie befassen, eine interessante Erweiterung dorthin, woher wir viele Arzneipflanzen seit Jahrhunderten beziehen. Und zum anderen ist es eine wertvolle Erfahrung, zu sehen, dass es in afrikanischen Kulturen durchaus eine Arzneipflanzen-Erfahrung gibt, die mit der unsrigen verwandt ist. Wer inzwischen die Listen der monografierten offizinellen Pflanzen Europas (ESCOP) oder gar diese der WHO in den Händen hielt, wird sich wundern über die Erweiterung der Phytotherapie.

Dass die Hauptsprache neben den beiden kongolesischen Dialekten Französisch ist, stört wenig. Bekanntlich ist die medizinische Sprache, zumindest im europäischen Raum, einigermaßen identisch.

Josef Karl