Äußerlich gibt es beim PhytoMagister professional keine Unterschiede zu den Vorgängern; beim Starten erscheint der Homunculus von Leonardo da Vinci mit den bekannten Buttons. In der Automobilindustrie nennt man das Modellpflege: Ein Porsche aus dem Jahr 1964 sieht immer noch wie ein Porsche aus dem Jahr 2011 aus – mit ein paar Unterschieden.

Das Kernstück des PhytoMagister ist der Teil Drogen mit den Portraits von 570 Heilpflanzen auf mehreren Seiten pro Pflanze einschließlich Temperaturmodalitäten und Ayurveda-Energetik und, und, und. Die meisten Pflanzen sind farbig abgebildet. Sie lassen sich string-orientiert in Deutsch und Latein auffinden.

Gegen einen Aufpreis von € 179,- gibt es das Ganze auch für TCM-Drogen.
Der Rezepturenteil enthält eine Sammlung von Tees und anderen Phytotherapeutika, teilweise aus längst vergessenen Büchern (z.B. Messegué) zusammengetragen.
Beide Teile können durch eigene Einträge ergänzt werden (bitte das Handbuch lesen).
Der Hit des Programms ist das Repertorium. Nach der „Und/ Oder-Methode“ können individuelle Rezepturen auf der Basis von bis zu 16 Symptomen erarbeitet und sofort in ein Rezeptformular eingebaut und ausgedruckt werden.
Dabei gibt es zusätzlich die Möglichkeit, nach Laborbefunden zu repertorisieren, um mit chemischen Elementen zu arbeiten. Auch eine Repertorisation nach Schüßler-Salzen, die in Heilpflanzen enthalten sind, und Vitaminen ist möglich.

Es gibt auch noch eine Nutrimente-Datenbank gegen € 50,- Aufpreis und die Möglichkeit, die Datenbank mit homöopathischen Einzelmitteln aufzufüllen – doch da gibt es anderes auf dem Markt.

Natürlich enthält das Programm auch noch eine komplette Patienten- und Praxisverwaltung, die allerdings etwas „fummelig“ ist.
Der PhytoMagister ist gegenüber früheren Auflagen stark verbessert. Wer abendländische Phytotherapie betreibt, ist mit der Basisversion für € 257,- (= Preis von zwei Büchern) gut bedient und erzielt ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Der PhytoMagister ist immer noch „das wohl beste Kräuterrepertorium auf dem Markt“; zumindest habe ich kein besseres kennengelernt.

Dr. med. Jochen Schleimer