Gemeinsam gegen Krebs

Warum Naturheilkunde und Onkologie zusammenarbeiten müssen

Gustav Dobos / Sherko Kümmel

Verlag Zabert Sandmann 2011, 304 Seiten, Euro 24,95

ISBN 978-3-89883-265-6

60 Prozent der Krebspatienten nehmen aus Angst vor den massiven Nebenwirkungen einer onkologischen Therapie zusätzlich Naturheilmittel ein – allerdings meist, ohne den Arzt zu informieren. Viele Onkologen würden vermutlich auch nur abwinken – denn sie kennen sich meist nicht aus, wenn es um natürliche Heilmethoden geht.

Es ist deshalb wichtig, dass die Patienten offen mit ihrem Arzt über ihr Interesse an naturheilkundlichen Therapien sprechen. Und dass diese ihnen zuhören. Denn die Naturheilkunde hat ein ungeheures Potential in der Krebsbehandlung: Sie hilft gegen Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie, sie lindert Schmerzen und nimmt Angst und Unruhe. Vor allem aber befähigt sie die Patienten, selbst etwas für sich und ihre Gesundheit zu tun – zum Beispiel mit Methoden des Stressabbaus, aber auch mit Ernährung und Bewegung.

Im Grabenkrieg zwischen moderner, naturwissenschaftlich orientierter Hochleistungsmedizin und der Naturheilkunde mit ihrem Jahrtausende alten Erfahrungsschatz wurden viele Chancen verschenkt – und die Patienten häufig allein gelassen.

Die Autoren postulieren: Es ist Zeit, mit den gegenseitigen Vorurteilen aufzuräumen. Glauben ist nicht Wissen, und das gilt für die klassische Onkologie genauso wie für die Naturheilkunde. Es geht nicht länger um konkurrierende Weltbilder in der Medizin, sondern um reproduzierbare Erfahrungen, um nachprüfbare Daten und um wissenschaftliche Erklärungen.

Mit dem Vorbild der USA, wo es seit einigen Jahren an allen großen renommierten Krebszentren Abteilungen für „Integrative Onkologie“ gibt, arbeiten an den Kliniken Essen-Mitte naturheilkundliche Internisten mit Brustkrebsexperten zusammen.

NA