Josef Beuth
TRIAS Verlag (MVS) 2007, 248 Seiten, 70 Abb., 36 Tab. (Paperback), 19,95 Eur [D] / 20,60 Eur [A] / 34,90 sFr [CH]
ISBN 978-3-8304-3374-3
Der Autor dieser beiden Titel,( Gut durch die Krebstherapie) Prof. Dr. med. Josef Beuth, leitet das wissenschaftliche Institut zur Evaluation (Beurteilung, Bewertung) naturheilkundlicher Verfahren an der Universität Köln. Er ist längst kein Unbekannter mehr hat er sich doch in den letzten elf Jahren, in denen er das Institut leitet, immer wieder deutlich geäußert, was möglich und was zweifelhaft ist.
Moderne Krebstherapie reicht heute weit über die Schulmedizin hinaus. Professor Beuth stellt im ersten der beiden Titel die ergänzenden, ganzheitlichen Verfahren vor, deren Wirksamkeit wissenschaftlich überprüft ist und auf deren Unterstützung wir nicht verzichten sollten. Neben dieser verlässlichen Bewertung nimmt er unseriöse Heilsversprechen kritisch unter die Lupe und spricht Klartext, was wirklich nützt. So findet man sich im Dschungel der Angebote besser zurecht.
Das Buch teilt sich grob in drei Teile:
1. Maßnahmen, die wirklich helfen
2. Empfehlenswerte Therapien für die einzelnen Krebsarten
3. Was Außenseitermethoden wirklich bringen.
Gleich am Anfang bringt Beuth eine tabellarische Übersicht, die vermutlich nicht allen gefallen wird. Da sie jedoch der Kernpunkt des Buches ist und im Folgenden ausführlich und genau erläutert wird, erlaube ich mir, sie genau wiederzugeben (Tab. 1).
Anerkannte Standardtherapien |
Teilweise anerkannte komplementäre Maßnahmen |
Nicht anerkannte komplementäre oder alternative Verfahren |
Bedenkliche Methoden (Auswahl) |
Operation | Ernährung | Organopeptidtherapie |
Bioelektrische Tumortherapie |
Chemotherapie | Sport | Thymuspeptidtherapie | Biologische Kombinationstherapie |
Hormontherapie | Psychoonkologie | Ayurveda | Flor Essence/Essiac |
Strahlentherapie | Selentherapie | Homöopathie |
Frischzellen-/Frischextrakttherapie |
Enzymtherapie | Traditionelle Chinesische Medizin | Galavit | |
Misteltherapie | „Neue Medizin“ | ||
Cannabisextrakttherapie | Eigenblutzytokine | ||
Vitamin- und Spurenelementtherapie | Megamin | ||
Tumorimpfung | Noni-Saft | ||
Hyperthermie | PC-Spes und Spes | ||
Weihrauchtherapie | Recancostat | ||
Schöllkraut-Zytostatika-Kombination | |||
Tab. 1: Übersicht über anerkannte und nicht anerkannte Behandlungsmethoden bei Krebs |
Besonders hilfreich bei der Planung eines Therapieweges sind die Überblickstabellen speziell abgestimmt auf über 25 Krebsarten. Weitere Themen: Hyperthermie, Impfung, Vitamine und vieles mehr. Es finden sich Hinweise, welche weiterführenden Verfahren im Kampf gegen den Krebs unterstützen bzw. Immunsystem und Lebensqualität erhöhen.
Was ich vergebens im Buch suche, sind Stellungnahmen zu Ayurveda, TCM und Homöopathie. Ich nehme an, dass die Forschung hier läuft und eindeutige Klarheit noch nicht besteht.
Ein wichtiges Kapitel nimmt die Behandlung verschiedener Krebsarten ein. Stichwortverzeichnis, Literaturverzeichnis sowie eine Aufstellung von Selbsthilfegruppen und Kliniken (es gibt immer noch nicht viele) runden das Werk ab.
In der großen Anzahl der Bücher zu Krebs dürfte dieses eines der seltenen, wichtigen, klaren und kompetenten sein. Ob es bei der Bewertung einzelner Therapien als „nicht anerkannt“ oder „bedenkliche Methode“ bleiben wird (weil zu wenig solide Nachweise fehlen), muss die Zukunft zeigen.
J.K.