Lexikon deutschsprachiger Homöopathen

Herausgegeben vom Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung

Fritz D. Schroers

Haug Verlag Stuttgart, 2006, 192 S., 13 Abb., kart. € [D] 39,95/CHF 67,90

ISBN 1038304725444, ISBN 139783830472544

Als freier wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Medizin (IGM) der Robert Bosch Stiftung hat Fritz D. Schroers das im Jahr 2000 begonnene Projekt der Erstellung eines Lexikons deutschsprachiger homöopathischer Ärzte beendet. Als Informationsquelle dienten hauptsächlich homöopathische Fachzeitschriften, sodass die Recherchen sich auf Publikationen bezogen, die bis ins Jahr 1820 zurückreichen.

Die Kurzbiografien von 636 deutschsprachigen bereits verstorbenen Homöopathen schließt eine bedeutende Lücke, wie im Vorwort des Lexikons zu erfahren ist, denn vergleichbare Werke im französischen und englischen (angloamerikanischen) Sprachraum sind in den letzten Jahren erschienen.

Eingang in das Lexikon fanden ausschließlich Personen, die in den gängigen homöopathischen Fachzeitschriften publiziert hatten und die durch eine Laudatio, einen Nachruf oder die Anzeige ihres Todes Erwähnung fanden.

Neben dem Geburts- und Sterbedatum (mit Geburts- und Sterbeort) werden die Personen in einer Kurzbiografie vorgestellt. Das Lexikon hat den Anspruch, als Hilfsmittel für die Forschung zu dienen und ist durch die Hinweise auf die Publikationen der genannten Personen und auf Sekundärliteratur dazu gut geeignet. Da Homöopathen überwiegend in der AHZ und der ZKH publiziert hatten, wird dieses Lexikon ideal durch die beiden vom Haug Verlag herausgegebenen DVDs „Erfahrungsschatz Homöopathie“ ergänzt.
Nur von wenigen Homöopathen ist eine Abbildung eingefügt. Da für dieses Projekt die Nachrufe eine wichtige Rolle spielten und diese meist mit einem Porträt der verstorbenen Homöopathinnen und Homöopathen gestaltet wurden, ist es durchaus möglich, in weiteren Auflagen dieses Lexikons mehr Bildnisse von Homöopathen aufzunehmen. Dies würde das Buch interessanter für eine breitere Leserschaft machen.

Im Lexikon wurden wenige berühmte Heilpraktiker, Zahnärzte und Tierärzte, die die Homöopathie ausübten, sowie Apotheker neben den homöopathischen Ärzten aufgenommen.

Der Frage nachgehend, wie viele Frauen im Lexikon verzeichnet sind, kommt man auf die kleine Zahl acht. Es sind dies Gerda Illing (geb. Pfitzner), Hedwig Imhäuser, Astrid Kammrad-Kempel, Jutta Rost, Gertrud Schlüter-Göttsche, Heidi Speiser-Kraatz (Heilpraktikerin und langjähriges Mitglied der DGKH), Christa-Maria von Stranz und Olga von Ungern-Sternberg. Die Angaben zu Publikationen und Literaturhinweise ermöglichen es, sich ein genaueres Bild vom Schaffen dieser die Homöopathie praktizierenden Frauen zu machen.

Ist die Arbeit, ein Lexikon deutschsprachiger Homöopathen zu erstellen, beendet? Sicher nur insoweit, wie es zum Zeitpunkt der Herausgabe dieses Buches möglich war. Ein Lexikon muss bei jeder Neuauflage aktualisiert werden, wenn es seine Funktion als Hilfe beim Forschen in der Homöopathiegeschichte erfüllen soll. Dass dies in vorbildlicher Weise geleistet werden wird, ist anzunehmen, denn das Engagement der Professoren und Mitarbeiter des IGM ist hierfür Garant.

Die Arbeit, die am IGM geleistet wird, bewirkt, dass mehr Aufmerksamkeit auf die Homöopathie gerichtet wird. Es werden Fakten erhoben und veröffentlicht, die eine sachliche Auseinandersetzung auch auf wissenschaftlicher Ebene ermöglichen. Die Projektierung und Herausgabe des Lexikons tragen dazu bei.

Roger Rissel