Der ältere Patient in der chinesischen Medizin

Andreas Noll, Birgit Ziegler

2006, Elsevier München, 504 Seiten, 119 Abb., 48 Tab., Euro 64,95

ISBN: 978-3-437-57110-7

Es ist immer schön, ein Buch über das Alter und das Altern zu lesen, das aus einer Kultur stammt, die dem Alter Respekt und dem Altern einen hohen Stellenwert zumißt.

Die Anmerkungen „Zum Thema“ führen zielgerichtet auf das Problem hin, beleuchten die historischen Grundlagen, die klassische Literatur und gehen auch auf die sozialen Probleme des heutigen Chinas und seiner Überalterung ein.

Der zweite Teil widmet sich den diagnostischen Verfahren und stellt für sich eine brauchbare (und wie vom Verlag nicht anders gewohnt) didaktisch gute Einführung in die Grundlagen der TCM dar.
Die therapeutischen Verfahren haben ihren Schwerpunkt auf der Akupunktur und dem Qi Gong, wobei „Anleihen“ bei der aus Japan stammenden YNSA nach YAMAMOTO gemacht werden. Das Kapitel übder die Ernährung im Alter enthält zahlreiche Rezepte, die in den üblichen Kochbüchern (trotz überquellenden Markts) nicht zu finden sind. Allerdings dürfte die Beschaffung mancher Zutaten Schwierigkeiten bereiten.
Wie schon im Buch über Stress widmet sich ein umfangreicher Teil dem Kapitel der Lebenspflege.
Den größten Teil beansprucht der spezielle therapeutische Teil: Typische im Alter auftretende Beschwerden werden analysiert und mittels Akupunktur und chinesischer Arzneitherapie behandelt. Dabei stellt sich wieder die nicht leicht zu beantwortende Frage nach der Beschaffung.

Insgesamt handelt es sich um das wohl umfangreichste und didaktisch beste Werk zu diesem, immer bedeutender werdenden Thema.

J.S.