Phytopharmaka VII. Forschung und klinische Anwendung

Volker Schutz/Norbert Rietbrock/Ivar Roots/Dieter Loew (Hrsg.)

Steinkopff Verlag Darmstadt 2002; gebunden, 208 Seiten, € 37,95

ISBN 3-7985-1335-X

Die Phytotherapie in die Schulmedizin zu integrieren – das war einer der Ansätze des Arzneimittelgesetzes, das vor nahezu dreißig Jahren erarbeitet wurde und zur Einrichtung von Kommissionen der „besonderen Therapierichtungen“ beim damaligen Bundesgesundheitsamt (BGA – heute BfArM) in Berlin führte. In diesem Zeitraum nahm die Forschung und klinische Anwendung zu, und zahlreiche Arbeiten erschienen aus der universitären Phyto-Pharmaforschung neben Anwendungsberichten. Drei der o.g. Herausgeber dieser Reihe haben auch in der E-Komm. (Phytotherapie) mitgearbeitet.

Im vorliegenden siebten Band sind versammelt „Therapiestudien bei Atemwegserkrankungen“: Umckaloabo, Myrtol, Echinacea und Efeu. Des weiteren Arbeiten über Capsicum-Pflaster, Teufelskralle und Weidenrinde bei Schmerz, Arthrose und Rheuma. Es folgen – immer von verschiedenen Autoren – solche über Weißdorn, Johanniskraut und Agnus castus. Schließlich wird berichtet zur „Einschätzung eines phototoxischen Risikos bei Buchweizenkraut“, über einen Pestwurzextrakt und seine Wirksamkeit bei allergischer Rhinitis. Zum Schluß ein Beitrag „Chinesische Kräutermedizin in Deutschland“.

Die Beiträge dieser Buchreihe markieren gleichzeitig, welche Phytopharmaka in Zukunft auf dem Markt sein werden, weil sie gut dokumentiert sind.
Ein erheblicher Rückschlag für die Phytotherapie auch dieser positiv bewerteten Pflanzen ist nach meiner Ansicht die Tatsache, daß so gut wie kein Pflanzenpräparat mehr von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird – und die privaten Kassen nachzuziehen angefangen haben. Damit dürfte das anfangs erwähnte Ziel weiterhin ein Wunschgedanke bleiben.

Josef Karl