Vom Präsidenten des Berufsverbandes FDH gibt es ein weiteres wichtiges Pflanzenheilbuch im Verlag des Verbands. Sein Bemühen um die Phytotherapie in unserem Berufsstand ist ihm ein großes Anliegen. Bereits vor einigen Jahren kam das Buch „Pflanzliche Tinkturen und Extrakte erfolgreich rezeptieren“ auf den Markt – zu jener Zeit, als es bereits anfing, daß immer mehr Fertigarzneien verschwanden.

Es ist sein Bemühen, daß die naturheilkundliche Behandlungsweise lebendig bleibt – trotz aller Widrigkeiten der Gesundheitsreformen und dessen Wiederverschwinden von Phytopharmaka aus der kassenärztlichen Praxis. Teerezepturen waren sowieso nie eine Stärke der Ärzte – und die meisten Fertigtees sind inzwischen vom Markt verschwunden. Was bleibt also: der Patient ist ausschließlich auf uns und evtl. noch auf eine verständige Apotheke angewiesen, wenn er – neben Fertigarzneien – auf einen guten passenden Tee nicht verzichten kann und will.

Es ist ein gutes und sehr kompaktes Buch entstanden, angefangen von der Buchgestaltung mit einem stabilen Umschlag, schöner Übersicht und Gliederung. Zwei Hauptteile bringen uns die Materie näher: ca. 200 Seiten Teemischungen für die Krankheitsindikationen und 120 Seiten Vorstellung in Wort und Bild der verwendeten Pflanzen. Meist sind es klassische, auch einige neue Arzneipflanzen, die ausnahmslos durch positive Monographien fundiert sind. Mir persönlich ist dies ein ganz entscheidender Punkt: was nützen die immer wieder zu lesenden phantasievollen Rezepturen mit allen möglichen und unmöglichen Pflanzen, wenn der Apotheker/in in der praktischen Ausführung rat- und hilflos ist?

Knapp 20 Seiten „Einführung und Grundwissen“ am Anfang, 12 Seiten Basiswissen am Schluß. Dem Autor ein Kompliment für ein wichtiges Buch.

Josef Karl