Stauffers homöopathisches Taschenbuch, Kurzgefasste Therapie und Arzneimittellehre

Karl-Heinz Gebhardt (Hrsg.)

Haug Verlag, Stuttgart, 27., überarbeitete Auflage 2004, 241 Seiten, kartoniert, Euro 29,95

ISBN 3-8304-7144-0

Der Stauffer” ist ein Klassiker: er hat inzwischen einigen Generationen von Praktiker/innen tagtäglich geholfen. Gerade das Taschenbuch findet sich bei manchen auf dem Schreibtisch – denn die erste Auflage erschien bei K.F. Haug (damals Saulgau/ Wttbg.) bereits 1950; nun ist es die 27. überarbeitete Auflage! (Der homöopathisch tätige Arzt K.-H. Gebhardt gibt das Taschenbuch heraus; er hat schon 1978 für die 18. Auflage ein Vorwort geschrieben.)

Die Anpassung an das sog. Moderne wurde vorsichtig vorgenommen und der Herausgeber merkt an, dass “sich auch in der Homöopathie gewisse modische und auf manche "Gurus" zurückzuführende Aspekte abzeichnen. Dazu gehört vor allem die Bevorzugung von Hoch- und Höchstpotenzen:” Das ist ein deutliches Wort. Denn auch der Rezensent, der selbst vor 50 Jahren seine Ausbildung an der Münchener Heilpraktikerschule (heute Josef-Angerer-Schule) mit dem dreibändigen Hauptwerk Stauffers erhielt; fragt sich, ob sich dieser Trend halten kann und damit die jungen Kollegen/innen wirklich eine dauerhafte Praxis haben können.

Stauffer bleibt auf dem Boden: im unteren und mittleren Bereich, aber durchaus bis zur D30 gehen die Potenzen.
Das Taschenbuch ist unbedingt pragmatisch: die zahlreichen Mittel – und es sind jene, über die eine umfangreiche und lange praktische Erfahrung vorliegt – sind knapp und in ihrer Essenz dargestellt. Dabei ist die momentane Überpsychologisierung der Mittel glücklicherweise nicht vorhanden – obwohl Gebhardt “wichtige Leitsymptome aus dem psychischen Bereich” hinzugefügt hat.
Der andere Teil des Taschenbuchs steht unter der Überschrift “Klinische Anmerkungen zur homöopathischen Behandlung der wichtigsten Erkrankungsformen”. Dies alles auf 240 Seiten des kleinen Buches, das ich nachdrücklich empfehlen kann.

Josef Karl