Viszeralosteopathie – Grundlagen und Techniken

Eric Hebgen

Hippokrates Verlag, 2003, 208 Seiten, Euro 69,95

ISBN 3-8304-5296-9

Die Osteopathie und alles, was dafür augenblicklich gehalten wird, hat mächtig in Büchern und Lehrveranstaltungen zugenommen. Es beschleicht mich über die Jahre zuweilen der Eindruck, dass da auch manches etwas aufgeblasen wird: Schon nahezu für jeden Griff ein Buch. Die Literatur aus England und Amerika ist ins Unüberschaubare angewachsen. Jetzt also auch noch Viszeralosteopathie – zumindest der Name ist fragwürdig für Techniken, die sich nicht an Gelenken abspielen, schließlich ist die Wortbedeutung osteo eindeutig darauf bezogen. Natürlich las ich, warum der merkwürdige Begriff. Da ist die Rede von der “Betrachtungsweise der Organe als viszerale Gelenke, die vergleichbar sind mit Parietalen Gelenken, mit zwei Gelenkpartnern, Gleitflächen und Bewegungsachsen und –ebenen ....”.

Faszienbehandlung und “Organmobilisation” sind wohl die Hauptbehandlungsziele, demonstriert mit vielen Fotos. Neben den Behandlungsgriffen gibt es wieder einmal Anatomie, Physiologie, Klinik und sogar Patientenempfehlungen vom Rat, nicht zu rauchen bis hin zur Einnahmeempfehlung von – nun, was wohl – Selen und Zink. Dass der Schuster bei seinen Leisten bleiben soll, bestätigt sich auf S. 55: Bei Störungen der Gallenblase soll der Patient u.a. “Muscheln, Thunfisch und Lamm regelmäßig essen (reich an Taurin)”. Kein weiterer Kommentar.

Josef Karl