Prinzipien der homöopathischen Verschreibung
Synopsis weltweiter klinischer Erfahrungen

Dr. Kailash N. Mathur

Sonntag Verlag, Stuttgart 2003; 384 Seiten, geb., Euro (D) 69,95, CHF 113,00

ISBN 3-8304-9021-6

Am besten kommt der Autor selbst zu Wort:

“Die Psora wurde als die unterdrückte Form der Krätze oder als das Miasma der unterdrückten Krätze betrachtet. Sie bleibt bei allen Personen, die an chronischen Krankheiten leiden, in der Latenz und kann durch jede auslösende oder mitwirkende Ursache aktiviert werden. Seit Hahnemann waren verschiedene Pioniere der Homöopathie anderer Meinung hinsichtlich der Grundidee der Psora als fundamentaler Ursache chronischer Krankheiten. J. T. Kent betrachtet sie als eine Störung der Ursubstanz. Aber es ist schwierig, diese einfache Substanz zu verstehen, obwohl Kent der Meinung ist, dass die Ursubstanz durch unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Taten gestört wird, wie bei der Karmatheorie der Inder.

T. P. Paschero aus Argentinien sagt, dass die Psora eine Disposition in der Persönlichkeit der Patienten sei, die an chronischen psychosomatischen Krankheiten leiden. Einige Homöopathen betrachten die Psora als einen Mangel an Widerstandskraft, der unserer Lebenskraft nicht die Bildung von Antikörpern erlaubt, die zur Genesung von chronischen Krankheiten essentiell benötigt werden.

M. B. Desai findet, dass der verdorbene Hintergrund, wie die Psora, die Ursache chronischer Krankheiten ist, und dass die chronischen Krankheiten nur durch die ständige Stimulation der Lebenskraft durch homöopathische Hochpotenzen zur Bildung von Antikörpern geheilt werden können. Wir können diese Ideen von Pionieren der Homöopathie nicht ignorieren, da diese die Ideen auf der Basis klinischer Erfahrungen aufgezeigt und chronische Krankheiten anhand dieser Verordnungsprinzipien geheilt haben.

Der Hauptzweck dieses Buches besteht darin, alle Verordnungsprinzipien zu sammeln, die auf der Wahrheit illustrativer Fälle basieren und durch andere Homöopathen verifiziert werden können. Diese Verordnungsprinzipien wurden aus alten und neuen homöopathischen Journalen und Büchern gesammelt. Wir möchten sie für alle Zeiten in Form eines Buches veröffentlichen, da diese Journale und die alte Literatur nicht immer verfügbar sind. Sie werden für die kommenden Generationen von Homöopathen für ihren Erfolg und den Fortschritt der Homöopathie nützlich sein.”

Das umfangreiche Standardwerk des Inders K. N. Mathur, das nun in deutscher Übersetzung vorliegt, bringt in 30 Kapiteln die “Verordnung auf der Basis von...”: Von den Causae zu den Symptomen, vom Arzneimittelmiasma zur Nosode.

Hunderte auf die Verordnungsprinzipien zugeschnittenen Fallbeispiele führen zum Verständnis und “Nachmachen” im Sinne Hahnemann. Mit den Erfahrungen Dutzender Pioniere der Homöopathie steht der Anwender auf der sicheren Seite: Allen, Bönninghausen, Boericke, Burnett, Clarke, Dunham, Kent, Lippe, Lutze, Patel, Phatak, Pierre, Schmidt, Sankaran oder Tyler und vielen anderen.

So werden insgesamt 320 Fälle “maßgeschneidert” dargestellt.

(Interessant dürfte eine Nebenbei-Bemerkung des Autors sein: “Ideen verändern sich, Theorien verändern sich und sogar die medizinischen Methoden verändern sich mit der Zeit. Es gab eine Zeit in den USA, als die Homöopathie in voller Blüte stand und momentan ist sie beinahe untergegangen.”)

Josef Karl