Colors in Homeopathy (Farben in der Homöopathie)

Ulrich Welte

Zweisprachige Ausgabe, Vorwort von Jan Scholten
Narayana Verlag, Kandern, 68 Seiten, 58 Euro

ISBN 3-921-383-90-0

Die Farbvorliebe als einfaches und bewährtes Symptom, um das Simillimum zu finden

Die Nahrungsmodalitäten verwenden wir alle gern als zuverlässiges homöopathisches Symptom. Warum sollten wir also die Affinität für eine Farbe (Zu- oder Abneigung) ungenutzt lassen? Die Farbvorliebe kann den inneren Zustand des Patienten wiederspiegeln, und damit ist sie ein wertvolles Symptom.

Die Idee, die Farbvorliebe als homöopathisches Symptom systematisch zu nutzen, stammt von H.V. Müller aus Köln (1921 – 2001). Er kam darauf, als ein Coniumpatient, der die Dunkelheit mochte, angab, dass er Schwarz auch als Farbe bevorzugte. Diese Vorliebe sah Müller auch bei anderen Coniumpatienten bestätigt. Indem er nun systematisch die Farbvorlieben erfolgreich behandelter Fälle verglich, konnte er ca. 450 Mittel jeweils einer Farbe zuteilen, was er in einem Farbrepertorium zusammenfasste. H.V. Müller verwendete als Farbstandard ein Buch für Künstler und Briefmarkensammler mit über 1200 Farbnuancen. Es wurde seit vielen Jahren nicht mehr aufgelegt und ist im Handel nicht mehr erhältlich.

Ulrich Welte, der mit Müller die letzten 11 Jahre eng zusammen arbeitete, legt nun ein Buch vor, in dem erstmals alle praxisrelevanten Bestandteile in einem Werk zusammengefasst sind: ein neuer Farbstandard mit 120 Farben von höchster Druckqualität, ein Farbrepertorium, das in erweiterter Form mit über 700 Mitteln auch online abrufbar ist (www.homeo.de) und ständig aktualisiert wird, sowie andere hilfreiche Tabellen, wie den Farbkreis und Edelsteine in farblicher Anordnung. Die Farbvorliebe lässt sich damit leichter bestimmen als früher, und man kann sofort die zugehörigen Mittel nachschlagen. Jan Scholten erkannte den Wert dieser Arbeit und bat den Autor, ein Buch darüber herauszubringen. Er schrieb auch ein Vorwort dazu. Nach einer kurzen Abhandlung über die Entstehungsgeschichte des Werks wird klar beschrieben, wie man die Farbvorliebe des Patienten finden kann. Ein weiteres Kapitel zeigt auch die Schwierigkeiten der Methode auf, die sich in der Praxis einstellen können. Das weite neue Feld der Farbkonzepte wird kurz gestreift und als Basis für eine weitere Bearbeitung zur Diskussion gestellt. Das Buch enthält die Essenz von 18 Jahren Erfahrung mit der Farbvorliebe, die rein empirisch durch geheilte Fälle der Homöopathie zugänglich gemacht wurde. Es macht einfach Freude, tagtäglich mit diesem Buch zu arbeiten. Sehr rasch finden damit die meisten Patienten ihre Farbe, und das Repertorium gibt uns oft Hinweise auf Mittel, an die wir sonst kaum gedacht hätten. Nicht nur in symptomarmen Fällen kann die Farbvorliebe den Schlüssel zu einer guten Verschreibung liefern. Auch bei Kindern von 3 Jahren aufwärts kann uns dieses Symptom helfen, das Simillimum zu finden. Das konnte ich in meiner eigenen klinischen Tätigkeit der letzten 3 Jahre oft bestätigen. Ich meine, dass jeder Homöopath aus dieser Methode Nutzen ziehen kann, wenn er offen genug ist, sie vorurteilsfrei zu prüfen und etwas Geduld mit ihr hat.

Markus Kuntosch