Neues Blumenbuch

Maria Sibylla Merian

Prestel Verlag München 1999; 96 Seiten mit 36 ganzseitigen Farbtafeln, Großformat, gebunden mit farbigem Schutzumschlag

ISBN 3-7913-2059-9

Maria Sibylla Merian, 1647 in Frankfurt am Main als Tochter des berühmten Verlegers und Stechers Matthäus Merian d.Ä. geboren und 1717 in Amsterdam gestorben, fand bereits zu Lebzeiten Anerkennung als Künstlerin, naturwissenschaftliche Forscherin und nicht zuletzt als eine Frau, der es gelang, die Einschränkungen und Vorurteile ihrer Zeit zu überwinden. Seit 1685 lebte sie mit ihren beiden Töchtern getrennt von ihrem Mann und baute sich eine unabhängige Existenz auf. Sie unterrichtete Frauen im Malen und Zeichnen, handelte mit Malutensilien, verlegte und verkaufte ihre eigenen Werke.

Vor allem ihre abenteuerliche Reise nach Surinam,1699, wo sie forschte und zeichnete, brachte ihr großen Ruhm ein. Das nach dieser Reise entstandene Insektenbuch war eine Pioniertat, mit der sie die zeitgenössische Gelehrtenwelt nachhaltig beeindrucken konnte. Maria Sibylla Merian gehörte im ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhundert zu den führenden Insekten- und Naturforschern. Sie lernte schon früh, den von ihrem Elternhaus gebotenen Rahmen zu nutzen, um selbstbewusst ihr Leben zu führen und eigenständig die verschiedensten naturkundlichen Interessen zu verfolgen.

Das zwischen 1675 und 1680 in Nürnberg erschienene Blumenbuch ist das erste Werk, das Maria Sibylla Merian selbst verlegte und in drei Folgen zu 12 Blättern auslieferte. Der einzigartige Erfolg ermutigte sie, alle 36 Tafeln nochmals zu drucken und zu kolorieren, mit einem Vorwort zu versehen und 1680 als Neues Blumenbuch herauszubringen. Die Farbtafeln mit den Darstellungen beliebter Blumen bezaubern nach wie vor durch ihre Eleganz, die delikate Farbigkeit und die Detailtreue der Naturschilderung. Sie waren zur Erbauung und Nachahmung bestimmt, was Merian in ihrem Vorwort selbst zum Ausdruck brachte: “Damit solches sowohl zu Nachreisen und Malen / als dem Frauenzimmer zum Nähen / und allen kunstverständigen Liebhabern zu Nutz und Lust / dienlich sein möchte.”

Ein ausführliches Nachwort liefert Thomas Bürger – und die wunderschönen Bilder sprechen einfach für sich.

J. K.