Dr. med. Kathrin Schreiber
Band 8; Karl F. Haug Verlag, Stuttgart 2002; 250 S., 6 Abb., geb., E 59.95
ISBN 3-8304-7163-7
Es ist die Dissertation einer Ärztin, die als Band 8 „Quellen und Studien zur Homöopathiegeschichte“ vom Institut für Geschichte der Medizin der Robert-Bosch-Stiftung vorliegt. Die Leipziger Jahre Hahnemanns, die als die Zeit der Entwicklung der Homöopathie angesehen werden, finden hier eine interessante Überprüfung.
Das Verhältnis Hahnemanns zu Ärzten, Apotheken, Behörden und Universität sowie die Zusammensetzung seiner Leipziger Patientenschaft werden hier erstmals anhand der noch vorhandenen Quellen untersucht. So lässt sich zeigen, dass zu dieser Zeit die Anfeindungen und Widerstände gegen die Homöopathie keineswegs so ausgeprägt waren, wie bisher behauptet wurde. Vielmehr fand die neue Heilmethode Hahnemanns anfangs weitaus weniger Beachtung, als er es sich gewünscht hätte. Trotzdem muss die Leipziger Zeit als Erfolg für die Homöopathie gewertet werden. Hier wurden die Grundpfeiler für die Entwicklung und Verbreitung errichtet, da Hahnemann an der Universität lehren konnte, erste Schüler sich ihm anschlossen und immer mehr Patienten Gefallen an der neuen Heilmethode fanden.
Mit steigendem Erfolg Hahnemanns wuchsen jedoch die Angriffe gegen die Homöopathie, und es wird deutlich, daß er selber an diesen Konflikten, die die Homöopathie bis zum heutigen Tage begleiten, keineswegs unbeteiligt war. So lässt sich z.B. der „Mythos“ von Hahnemanns Vertreibung aus Leipzig aufgrund des Dispensierstreits nicht länger aufrechterhalten.
Josef Karl