Dieses Mammutwerk wird bereits als die „Bibel der Osteopathie“ bezeichnet, denn Sie enthält die deutsche Version sämtlicher Monografien von Andrew Taylor Still, dem Begründer der osteopathischen Philosophie. Er schrieb diese Bücher zwischen seinem 69 und 82.ten Lebensjahr:

– Autobiographie
Hier erzählt Still aus seinem Leben. Es handelt sich streng genommen um keine Autobiographie, sondern um eine Sammlung von Anekdotem, Briefen, Erinnerungen und allgemeinen Gedanken. Oft in feuriger und pathetischer Sprache, die typisch für romantische Wissenschaftler Ende des 20. Jhdt. in Amerika war.

– Philosophie der Osteopathie
Einführung in die Osteopathie. Immer wieder Betonung, dass der Osteopath in erster Linie Philosoph sein sollte, der sich mehr für die Ursachen, also das „Warum“ im Leben und damit auch für die Ursachen und nicht die Symptome bei seinen Patienten kümmern sollte. Heftige Verbalattacken gegen die „heroische Medizin“. Vorstellung des Konzeptes „Triunite of Man“ (Interaktion zwischen Körper-Geist-Seele)

– Philosophie und mechanische Prinzipien der Osteopathie
Vertiefung der Philosophie und ausführlichere Erläuterungen zu einzelnen Krankheitsbildern

– Forschung und Praxis
Klar strukturierte Abhandlung von Krankheitsbildern, deren Ursachen. Wie in allen Büchern nur selten Anleitungen zur Behandlung. Still war der Meinung, dass Osteopathie nur hand-to-hand gelehrt werden könnte.

Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) hat vor rund 100 Jahren in vier Büchern das theoretische Fundament für die Osteopathie gelegt. Im gegenwärtigen Boom der Osteopathie in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist es daher umso wichtiger, den praktizierenden Osteopathen eine deutschsprachige Gesamtausgabe dieser geradezu epochalen Werke zur Verfügung zu stellen.

Sie lernen das Leben und die Gedanken eines Mannes kennen der – ähnlich wie Samuel Hahnemann – seiner Zeit weit voraus war. Als die meisten seiner Zeitgenossen noch überwiegend theoretischen Denkmodellen anhafteten, die sie oft auf brutale Art und Weise in der Praxis umsetzten, entschied sich Dr. Still einen eigenen praxisnahen und patientenfreundlichen Weg zu gehen. Auf Grund seiner einzigartigen Naturbeobachtungen und intensiven Anatomiestudien, seiner religiösen Grundhaltung und getrieben durch den Tod drei

seiner Kinder, entwickelte er das faszinierende Konzept der holistisch osteopathischen Philosophie.Das Kompendium bietet einen tiefen Einblick in die „Seele der Osteopathie“ und in das Denken eines Mannes, der schier übermenschliche Kämpfe mit sich und seinen Mitmenschen auszutragen hatte, bis das Fundament der Osteopathie errichtet war und sich mit erfolgreich über Amerika ausbreitete.

Leseempfehlung: S. 659-661
Als Einstieg in das Kompendium empfehlen wir Ihnen Carol Trowbridges deutschsprachige Biographie über Dr. Still. Medizinhistorisch von allerhöchstem Wert, lernen sie neben Stills Leben v.a. das Amerika des 19.Jhdt., fern ab der großen Städte des Ostens kennen. Diese Biographie ist der „seelische“ Schlüssel zu Stills Werken, denn sie ermöglicht ein noch tieferes Verständnis für die Wurzeln der Osteopathie.