Pflanzen der Kelten – Heilkunde – Pflanzenzauber – Baumkalender

Wolf-Dieter Storl

AT-Verlag, CH-Aarau 2000; 368 Seiten, mit Zeichn., geb.; Euro 24,--

ISBN 3-85502-705-6

Die Kelten waren fast eintausend Jahre das führende Kulturvolk Europas, aufgesplittert in einhundert kleinere und größere Stämme.

Der Autor ist Ethnobotaniker und Kulturanthropologe, lehrte in Amerika (USA) und lebt heute im Allgäu. Er ist durch außerordentlich lebendige und kenntnisreiche Vorträge bekannt geworden. Dass er sein Fach versteht, daran ist kein Zweifel – er kann es aber auch spannend darstellen.

Und endlich jemand, der weiß, dass der Mensch nicht durch Experiment oder Beobachtung und Übertragung an Tieren auf die Heilpflanzen-Indikation gekommen ist, vielmehr durch eine Natur-Hellsichtigkeit, die uns heute nicht mehr zur Verfügung ist. Da knüpft er (unbewusst?) an Magie und Mythos eines Edgar Dacqué, dem Münchner Paläontologen der 30er Jahre an ("Das verlorene Paradies"). Und so unterscheidet sich dieses kundige Buch sehr wohltuend von manchem pseudoesoterischen Pflanzenzauber, über den heute publiziert wird.

Da erfahren wir, was bei den Kelten die Häuptlingsbäume waren: Weißdorn, Haselnuss, Hollunder, Weide und Eiche. Und ein anderes Kapitel heißt: "Jeder Baum eine Gottheit" und es werden Apfel, Buche, Eibe, Eberesche, Erle, Esche, Kiefer, Linde, Pappel, Schwarzdorn und Stechpalme aufgeführt. Schließlich noch, damit man Appetit zum Lesen und Durcharbeiten bekommt, die "Blütenfrau": Schlüsselblume, Besenginster, Mädesüß, Kornrade, Brennnessel, Klee, Sauerklee, Efeu, Nieswurz, Bärlapp, Bachbunge, Bilsenkraut und Eisenkraut.

Ein interessantes Buch!

J. K.