Aus einem kleinen Verlag eines Heilpraktikerkollegen in Grimma (Sachsen) kommt ein sehr interessantes Büchlein eines Arztes aus dem indischen Bombay.

Dass das tuberkulinische Bild dafür gewählt wurde, ist nicht von ungefähr: nach wie vor hat diese Konstitution – Disposition – Diathese (eine genaue Begriffsbestimmung ließ sich nie durchsetzen!) – eine große Verbreitung.

Dr. Master: "Mit Konstitution meine ich die Diathese oder Dyskrasie eines einzelnen Menschen. Mit Miasma meine ich ein Stigma oder einen Makel. Das Miasma kann von der Psora über die Tuberkulinie bis zur Sykose und Syphilinie dargestellt werden. Jedes einzelne Miasma hat seine ureigenen Hauptmerkmale, jedoch finden wir bei den Patienten häufig Kombinationen; es ist die Aufgabe des Homöopathen, diese vorhandenen Dispositionen zu erkennen. Das Erkennen solcher "Makel" bei Patienten, bevor sie Eltern werden, würde konstitutionelle Belastungen bei zukünftigen Nachkommen beseitigen." Nun, ob der im letzten Satz ausgesprochene Optimismus zutreffend ist, sei dahingestellt. Und von den verschiedenen Begriffen lasse man sich nicht irritieren: Das Büchlein ist von kompakter Übersichtlichkeit und Klarheit und stellt den tuberkulinischen Typus in seinem körperlichen und seelischen Habitus außerordentlich gut dar. Ich habe es mit Gewinn studiert, nachdem ich mich viele Jahre mit dem Thema auch von der Iris her beschäftige.

Außer den verschiedenen Tuberkulinen nennt der Verfasser eine Anzahl von "ungewöhnlichen und üblichen Mitteln bei tuberkulösen Erkrankungen": das geht von Acalypha indica (Brennkraut) über Alumen (kristallisierter Alaun), Antimonium jodatum und anderen Mineralien und metallischen Verbindungen hin zu Cetraria islandica (Isländisches Moos) und Drosera rotundifolia, dem Sonnentau, dem gelben Phosphor und weiteren anderen.