Pflanzenheilkunde in der Humoralpathologie

Friedemann Garvelmann

Pflaum Verlag München 2000, 259 Seiten, Euro 25,-

ISBN-3-7905-0835-7

Heilpflanzenliteratur eine Lücke zu finden, die Neues oder zumindestens anderes zu berichten weiß.

Friedemann Garvelmann hat diese Lücke gefunden und weiß sie hochinteressant auszufüllen. Ausgehend vom humoralpathologischen Denkmodell, das vom 4. Jahrhundert v. Chr. Bis zur Etablierung der Virchow´schen Zellullarpathologie das führende erklärungsmodell der Heilkunde in Europa war, hat der Autor etwa 200 Arzneipflanzen nach der derzeit gültigen Nomenklatur geordnet und in Form von Monographien bearbeitet. Hierbei sind Traditionen aus alten Kräuterbüchern, aus der Homöopathie und auch aus der Tradition der chinesischen Medizin anschaulich und plausibel aufgearbeitet worden. Mit Bezug auf die „Säfte“, die „humorale Qualität“ aber auch mit Bezug auf Konstitution und Augendiagnostische Hinweise werden Wirkweise und Anwendung der Pflanzen dargestellt.
Die lediglich stoffliche Betrachtungsweise wird in diesem Buch durch all diese Aspekte bereichert, die als traditioneller Wissensschatz verloren zu gehen drohen.
Aber es ist natürlich in erster Linie ein Buch für die Praxis der Pflanzenheilkunde, denn selbst bei einer monographiekonformen Anwendung der Heilpflanzen kann das Wissen um die traditionelle humoralpathologische Sichtweise die behandlerische Phantasie um die wichtigen Aspekte einer individuellen Therapie entscheidend bereichern.

Hierin liegt die Einmaligkeit und der Wert dieses Buches von Friedemann Garvelmann. Wenn man sich eingearbeitet hat, kann es etwas für die Praxis bringen.

KFL

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