Im Vorwort spricht der Herausgeber des stattlichen Buches, Privatdozent und Oberarzt an der Uni-Hautklinik Freiburg Dr. med. AUGUSTIN, aus, was auch der Rezensent seit 40 Jahren beobachtet: "Dennoch befinden sich die meisten Erkenntnisse der naturheilkundlich – dermatologischen Therapie bislang noch auf dem Level der Erfahrungsheilkunde. Nur ein Teil von ihnen (z.B. einzelne Phytotherapeutika) hat Einzug in die etablierte, universitäre Dermatologie gehalten." Ja, das muss man oft feststellen, dass bei Hautkrankheiten über Salben nicht hinausgesehen wird und kaum eine Fachdisziplin hat ein so armes internes Therapieangebot.

Das soll, wenn es nach den Wünschen der zwölf Mitarbeiter geht, anders werden. Das Buch gliedert sich in die Teile "Diagnostik dermatologischer Erkrankungen", anschließend die Therapie – das ist eines der umfangreichsten Kapitel. Dort findet auch die klinische Behandlung Erwähnung, der Schwerpunkt liegt natürlich auf den verschiedenen Naturheilverfahren; im zweiten Hauptteil werden die letzteren dann ausführlich vorgestellt, natürlich mit Schwerpunkt auf Dermatologie: Akupunktur, Eigenbluttherapie (bemerkenswert: von Heilpraktiker H. Krebs!), Enzym- und mikrobiologische Therapie, Ernährungstherapie und Heilfasten (Prof. Lützner), Neural-, Phyto- und Orthomolekulare Therapien sowie die physikalischen (hydrotherapeutischen) Verfahren. Selbst Bachblüten und Bioresonanz werden vorsichtig abgehandelt, die Psyche hat ebenso Raum wie die Ozontherapie und nicht zuletzt die Umweltmedizin.

Ein umfassendes, gründliches Werk. Sach- und Suchregister sind vorbildlich. Die Phytotherapie, die der Rezensent vielleicht aufgrund seiner eigenen Arbeit am besten beurteilen kann, ist sachlich und ausreichend repräsentiert, vom Herausgeber selbst bearbeitet.
Frau Mechthild Scheffer gehört ebenso zu den Kapitelbearbeitern (Bachblüten) wie Dr. med. M. Wiesenauer (Homöopathie), um nur wenige zu erwähnen. Ein weites Feld, ein dankbares Gebiet; und was sagt der Direktor der Uni-Hautklinik Freiburg im Geleitwort? "Insofern unterscheidet sich dieses Buch von vielen anderen Büchern über Naturheilkunde, weil diese häufig als "Monotherapie" nicht selten im dogmatischen Sinne angepriesen werden".