Phytotherapie in der Urologie

Prof. Dr. Heinz Schilcher und PD Dr. med. habil. W. Vahlensieck

Hippokrates-Verlag, Stuttgart 2001, 2. völlig neu bearbeitete Auflage, 168 Seiten

ISBN 3-7773-1793-4

Eine gewisse Skepsis ist angebracht, wenn sich über Phytotherapie nicht selten Kliniker und Pharmazeuten äußern. Haben sie wirklich genügend Erfahrung mit der Materie? Sind sie mit der praktischen Anwendung von Arzneipflanzen genügend vertraut?

Das darf sicher hinterfragt werden.

Prof. Schilcher ist zumindest als Pharmazeut zuständig: Seine Lebensarbeitszeit verbrachte er auf diesem Feld, war in der Komm. E. an verantwortlicher Stelle von Anfang an dabei; außerdem hat er sich auf das urologische Anwendungsgebiet geradezu spezialisiert. Privatdozent Vahlensieck kenne ich persönlich nicht: er arbeitete als Urologe an Uni-Kliniken und ist heute Chefarzt der Urologischen Abt. der Klinik Wildetal in Bad Wildungen.

Das Buch gliedert sich in die Kapitel "Aquaretika/Durchspülungstherapeutika (früher: pflanzliche "Diuretika"), "Harnwegsdeinfizienzien", "Miktionsbeeinflussende Mittel der sog. Reizblase", Mittel zur Behandlung der gutartigen Prostatahyperplasie und der Prostatopathie und schließlich "Urolithiasismittel". Sehr sorgfältig wird in einer Übersicht der neuere Stand der Forschung insgesamt dargelegt, alles ist übersichtlich, gründlich. Beispielsweise sind auf vier Seiten Kleindruck alle Studien mit Kürbis-Kombi-Präparaten angeführt. Alle wichtigen Pflanzen werden genannt, bevorzugt jene mit einer positiven Monografie.

In einem "Anhang", der sich mit dieser Benennung untertrieben gibt, werden 30 Arzneipflanzen mit einem kleinen Farbfoto wiedergegeben. Fertigarzneimittel und Kombinationspräparate werden genannt.

Ein Buch, welches lohnt, ebenso gründlich wie es sich vorstellt, durchgearbeitet zu werden. Oder, wer dazu nicht kommt, es von Fall zu Fall als Nachschlagewerk zu benutzen.

Josef Karl