Auch das neue Buch von Koll. Zizmann ist ein wichtiges und notwendiges. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass Fertigtees zahlreich aus den Apotheken verschwanden, sich Hersteller zurückzogen, weil Ärzte und Krankenkassen die Tees links liegen lassen, so wird man in Zukunft auf eigene Rezepte zurückgreifen müssen. Der Vorteil sogar ist – vorausgesetzt, man ist kundig –, individuellen Gegebenheiten Rechnung tragen zu können.

Der Rezensent wird nicht müde darauf hinzuweisen, dass Phytotherapie realisierbar sein muss. Es wird seit einiger Zeit viel über Arzneipflanzen geschrieben, Historisches, Magisches und Esoterisches – und es ist nützlich zur Kenntniserweiterung. Für alle diejenigen jedoch, die praktizieren, ist es ebenso wichtig, konkretes und nachvollziehbares Wissen über die Möglichkeiten der Gegenwart an der Hand zu haben.

Das Buch erfüllt diese Forderung, nicht zuletzt, weil der Verfasser als Präsident des Fachverbands Deutscher Heilpraktiker und Mitglied einer Arzneimittel-Kommission beim Arzneimittel-Bundesinstitut in Berlin weiß, was möglich ist und was nicht. So finden sich nur wenige Rezepte mit Ebereschenbeeren, Ruprechtskraut, Gänseblümchen, Mannstreukraut und Sauerampferkraut – alles Pflanzenteile die in den derzeitigen (und wohl auch künftigen) Listen nicht aufgeführt sind. Dass es dadurch zu Beschaffungsproblemen in Apotheken und Kräuterhäusern kommt, weiß der Auto sehr genau – und nicht umsonst ist darum die Konzentration auf dem, was wirklich "geht".

Vielleicht ist der Titel "Teemischung" untertrieben, im Grunde ist es ein Phytotherapiebuch. Grundwissen über Tees wird vermittelt, Rezeptkunde (wichtig: nicht selten klagen Apotheken über mangelhaft abgefasste Rezepte!); in kurzer und prägnanter Form wird sodann über Wirkstoffe und Wirkrichtungen informiert.

Das umfangreiche Werk hat zwei Hauptteile: "Erfolgreiche Teemischungen bei Erkrankungen" und, was eben im Buchtitel nicht ausgeschrieben ist, eine Grundinformation über 226 Teedrogen: Anwendung (Indikation), Zubereitung und Dosierung, Inhaltsstoffe und die Grundzüge der Monographie.

Sätze wie diese aus dem Vorwort kann man nur unterstreichen:

"Immer öfter müssen wir naturheilkundlichen Behandler die entstandenen Lücken (auf dem Arzneimittelmarkt) durch eigene Rezepte schließen."