Kinderkrankheiten natürlich behandeln

Dr. med. Michael Stellmann

Gräfe und Unzer Verlag, München, 2000, überarbeitete Neuausgabe
128 S., DM 19,90.

Auf dieses Buch, das nunmehr über eine Million mal verkauft wurde, extra hinzuweisen, erübrigt sich schier.

„Der Stellmann“ ist in den Jahren seit seinem ersten Erscheinen schließlich zu einer Art Elternbibel geworden. Ein Buch, das so gut wie in jedem Haushalt mit Kindern zu finden ist. Zur Bibel wurde es nicht zuletzt aufgrund der klaren Positionen, die der Autor zu strittigen Themen der Zeit, etwa wie Allergien und Allergisierung, oder Impfungen und Kinderkrankheiten im Wortsinne einnimmt. Natürlich geht es in diesem Buch nicht nur über Masern und Röteln, Windpocken und Keuchhusten, sondern um Krankheitszeichen bei Kindern ganz allgemein – und was man mit einfachen Hausmitteln, Phytopharmaka und/oder Homöopathika selbst unternehmen kann. Dabei kommt immer der ganzheitliche Blickwinkel zum Tragen, und die fünf Säulen der Naturheilkunde werden berücksichtigt. Auch der Appell an die Eltern instinktivem Verhalten ihrer Kinder mehr zu Vertrauen als auf Lehrbuchmeinungen und Tabellenwerte zeugt von jenem Element, ohne das lt. Paracelsus jede Therapie zum Scheitern verurteilt ist: Liebe zu den Schutzbefohlenen!

Eine Art Bibel ist „Der Stellmann“ auch deshalb, weil viele Mütter „auf ihn schwören“ und erst dann den Behandler aufsuchen, wenn die darin empfohlenen Medikationen und Maßnahmen nicht mehr hinreichen. Auch wenn man als HP manchmal bedauern mag, dass Kinder zu spät gebracht werden und dann u.U. eine antibiotische Therapie erfolgen muss, so hat dieses Buch sicher auch zigtausendfach den vorschnellen Einsatz dieser Bomben ärztlicherseits verhindert. Viele Menschen wurden erst durch dieses Buch überhaupt mit den Möglichkeiten der Naturheilkunde bekannt – und mit der Zeit vertraut – gemacht. Als HP muss man also nicht nur scheel auf den Ratgeber zur Selbstbehandlung hinsehen, da es nicht zuletzt ihm zu verdanken ist, dass jene kritischen Mütter, die in manchen Arztpraxen, wo man nicht gerne redet, sondern lieber rasch handelt, nicht so gerne gesehen waren, sich anderweitig nach Hilfe umsahen.

Bernd Hertling